Viele Kollegen und Weggefährten waren gekommen,um Johannes Nolte zu verabschieden.NN-Foto: CDS

UEDEM. Es war ein herzlicher und von viel Emotionen geprägter Abschied: Nach 21 Jahren als Schulleiter der Geschwister Devries Grundschule wurde Johannes Nolte am Donnerstag in den Ruhestand verabschiedet. Eines dürfte deutlich geworden sein – Kollegen, Mitarbeiter, Eltern und Kinder werden ihn sehr vermissen.

Konrektor Georg Verhoeven fasste die Zeit mit Johannes Nolte so zusammen: „Du warst immer für die Kollegen da, Du hast uns den Rücken gestärkt und hast hinter uns gestanden; Du hattest immer ein offenes Ohr für die Elternschaft.“ Er habe nie „etwas hochkochen“ lassen und alles souverän gemeistert.
Bürgermeister Rainer Weber betonte, dass Johannes Nolte die Schule geprägt, sie nach vorne gebracht und ihr Profil geschärft habe: „Sich der Bildung und Erziehung zu widmen, ist eine dankbare Aufgabe, aber mit großer Verantwortung und Belastung.“ Nolte habe dabei stets auf Teamwork gesetzt und immer zum Besten der Schule gehandelt. In Noltes Amtszeit fielen unter anderem die Erweiterung der Schule 1997, die Einführung des Offenen Ganztags 2006, die Einweihung des neuen Schulhofs 2010 sowie die 2016 begonnene energetische Sanierung der Schule samt barrierefreiem Ausbau. Inklusion und Integration sei immer ein wichtiges Thema für Johannes Nolte gewesen. „Im Film ,Ich.Du.Inklusion’ hat er der Öffentlichkeit gezeigt, dass noch viel zu tun ist, damit Inklusion gelingt“.so Weber. Der Bürgermeister dankte ihm für das unermüdliche Engagement in all diesen Jahren.

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Liebevoll gestaltete Plakate schmückten die Wände im Forum der Schule.NN-Foto: CDS
Liebevoll gestaltete Plakate schmückten die Wände im Forum der Schule. NN-Foto: CDS

Pfarrer Christoph Krause von der Freien evangelischen Gemeinde Uedem unterstrich, dass das Anliegen von Johannes Nolte immer der Mensch gewesen sei; den Kindern zu helfenund sie nach Kräften zu fördern. Auch die Vorsitzende des Schul-Fördervereins, Carmen Schmidt-Knapp, fand lobende Worte: „Er war einer der ersten, der Neugierde zeigte, wenn es etwas Neues umzusetzen galt.“ Selbst ein kühlerer Wind aus den Reihen der Elternschaft habe ihn nie aus der Ruhe gebracht.

Schulrätin Birgit Pontzen überreichte Johannes Nolte schließlich die Urkunde zur Entlassung in den Ruhestand. Seit 1978 war Nolte im Schuldienst. Sie definierte noch einmal die Rolle der Lehrers in der heutigen Zeit: „Früher war der Lehrer reiner Wissensvermittler, heute ist er Erziehungs- und Gesundheitsberater, Seelentröster und Psychotherapeut – also ein Coach, nicht nur für die Schüler…“ Dafür brauche es gute Nerven, ein großes Herz und Durchhaltevermögen. Das Wirken von Johannes Nolte brachte sie so auf den Punkt: „Manch einer wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt an und handelt. Johannes hat angepackt.“

Zwischen den Reden wurden immer wieder Programmpunkte eingestreut, die Schüler und Lehrer vorbereitet hatten. Der Offene Ganztag sang auf der proppevollen Bühne das sehr persönliche Lied „Hallo, wir sagen danke“, beim Schüler-Sketch wurden pfiffige Antworten auf eigentlich einfache Fragen gegeben, die Jeki-Klarinetten- und Keyboard-Gruppe musizierte unter der Leitung von Wolfgang Güdden und der Lehrerchor nahm in seinem Rap „Das Drama unserer Schulkultur“, sprich die vielen Abkürzungen, aufs Korn. Sozusagen als Geschenk tanzten die Minis der „Fidelitas“ ihren lustigen „Pippi Langstrumpf“-Tanz.

Johannes Nolte stellte das Wort „Danke“ in den Mittelpunkt seiner Abschiedsrede. Er bedankte sich bei den Menschen, die in den vergangenen 21 Jahren die Schule in vielfältiger Weise unterstützt haben; bei den Eltern und Kindern für das große Maß an Vertrauen. Das sei etwas, mit dem man behutsam umgehen müsse. „Die Erfahrungen haben mich sehr bewegt und erfüllt“, so Nolte, „die Grundschularbeit war die Kür in meinem Lehrerleben.“ Seine Laufbahn begann vor fast 40 Jahren als Lehrer an Hauptschulen in Rheinberg-Borth und Kamp-Lintfort. Der damalige Schulrat   – der inzwischen verstorbene Jugendbuchautor Willi Fährmann – motivierte ihn, in die Schulleitung zu gehen. Dieser Weg führte weiter in die Grundschularbeit und nach Uedem.

Jetzt genießt Johannes Nolte erst einmal die Sommerferien, danach beginnt der offizielle Ruhestand. Ab Mitte August steht Urlaub mit seiner Frau Christel auf dem Programm – entweder in den Bergen oder an der niederländische Nordseeküste. „In 21 Jahren ist soviel passiert; es war eine Erfolgsgeschichte, ich bin sehr dankbar und froh, das ist im Berufsleben nicht selbstverständlich“, zieht Johannes Nolte zufrieden Bilanz seiner Uedemer Jahre.

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