„Vlaggetjesdag“ steht für
den europäischen Gedanken

Verein Liemers-Niederrhein und Rheinmuseum Emmerich laden ein

EMMERICH. Die Förderung des deutsch-niederländischen Brauchtums ist das erklärte Ziel von Liemers-Niederrhein. Dazu gehört auch der „Vlaggetjesdag“, der seinen Ursprung in Scheveningen bei Den Haag hat und am Samstag, 17. Juni, zum fünften Mal auch in Emmerich gefeiert wird. Doch längst hat der Kulturverein einen weiteren Schwerpunkt: „Wir wollen den Gedanken in die Öffentlichkeit tragen, dass Europa zusammenwachsen muss“, sagt Michael Arntz, Liemers-Vorsitzender auf deutscher Seite.

Am „Vlaggetjesdag“, dem Fähnchentag, wird in den Niederlanden der neue Heringsfang des Jahres gefeiert. Der neue niederländische Hering wird zwischen Mitte Mai und Ende Juni gefischt; vorher ist der Hering zu mager, später zu fett. „Wir haben es wieder geschafft, dass unser Fest am selben Tag stattfindet wie der ‚Vlaggetjesdag‘ in Scheveningen“, freut sich Judith Selter vom Emmericher Rheinmuseum, das Liemers bei der Organisation zum zweiten Mal unterstützt.

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In Emmerich wird um 11 Uhr das symbolische Heringsfass mit dem Feuerwehrboot angeliefert. Um 11.15 Uhr eröffnet die zweite stellvertretende Bürgermeisterin Elke Trüpschuch den „Vlaggetjesdag“ auf der Rheinpromenade. Dann ist auch der „nieuwe haring“ vom Fischhandel Wennekes erhältlich. „Sie wollen diesmal mit einem größeren Stand, da sie im vergangenen Jahr mit dem kleinen Stand der Nachfrage kaum nachkommen konnten“, berichtet Arntz.

Ein wesentlicher Teil des Festes sind die musikalischen Auftritte. Längst ein Höhepunkt sind „De Duitekluiters“. Das Orchester aus Arnheim sorgte im vergangenen Jahr noch lange nach Veranstaltungsende für Stimmung – im strömenden Regen. „Es war toll zu sehen, wie junge und ältere Menschen gemeinsam getanzt haben“, erinnert sich Selter. Auch der Shanty-Chor Grieth erfreut sich mit seinen traditionellen Liedern großer Beliebtheit bei den Besuchern des „Vlaggetjesdag“ in Emmerich. Für die Gastronomie zeichnet einmal mehr Franz Feyen verantwortlich. Zudem haben die Organisatoren in diesem Jahr einen Stand von Cedric‘s Poffertjes gewinnen können. „Musik und Gastronomie sollen zum Verweilen auf der Rheinpromenade einladen“, sagt Judith Selter.

Doch geht es eben um mehr als nur das Feiern, wie Michael Arntz betont: „Wir wollen den europäischen Gedanken in den Vordergrund stellen. Wir wollen zeigen: Es gibt eine europäische Kultur und Geschichte, die uns verbindet, nicht trennt.“ Dieses Anliegen sei wichtig und notwendig, „es macht aber auch Spaß“, sagt Arntz schmunzelnd. Für Judith Selter ist es immer wieder erstaunlich, die „typisch niederländische Geselligkeit“ beim „Vlaggetjesdag“ auch in Emmerich zu erleben, etwa beim Mitsingen der Shantys: „Diese Mentalität ist einfach ansteckend“, sagt sie, „daher veranstalten wir ganz bewusst ein niederländisches Fest auf deutschem Boden.“

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