KEVELAER. Pastor Rolf Lohmann, Rektor der Wallfahrt im niederrheinischen Kevelaer, brachte es bereits am Abend vor dem Festtag auf den Punkt: „Wir können uns freuen, dass wir nach draußen gehen und uns öffnen im Sinne der Muttergottes“, sagte er, als das Marienbild vor der Gnadenkapelle in den tragbaren Schein gestellt wurde. Die Muttergottes sei, sagte Lohmann, „offen für die Sorgen und Nöte der Menschen überall. Das wollen wir zeigen.“ Die Marientracht sei die Möglichkeit, mit Maria nach draußen zu gehen. Diese Gelegenheit nutzten zahlreiche Menschen, die sich nach einem feierlichen Gottesdienst auf dem Kapellenplatz der sogenannten Marientracht anschlossen. Bei dieser wird das Gnadenbild, durch dessen Einsetzung vor 375 Jahren die Wallfahrt nach Kevelaer begründet wurde, durch die Straßen der Stadt getragen. Nur alle 25 bis 50 Jahre kommt es zu diesem Ereignis, zu dem in diesem Jahr zahlreiche Geistliche aus dem In- und Ausland in die Marienstadt gekommen waren. Ein Wiedersehen mit Kevelaer war es für die beiden Weihbischöfe Dr. Stefan Zekorn und Wilfried Theising. Zekorn war bis zu seiner Bischofsweihe Wallfahrtsrektor in Kevelaer, Theising bis zu seiner Ernennung zum Offizial in Vechta Weihbischof am Niederrhein. Entsprechend herzlich wurden sie von vielen Kevelaerern begrüßt. Ebenso wie Erzbischof Laurent Lompo, der aus dem Niger stammt und Kevelaer über die „Aktion pro Humanität“ besonders verbunden ist. Den festlichen Gottesdienst vor der Marientracht hatte als Päpstlicher Legat Kardinal Karl-Josef Rauber zelebriert, gemeinsam mit dem Apostolischen Nuntius Nikola Eterovic, dem Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich und dem Bischof von Münster, Dr. Felix Genn. Sie reihten sich wie viele andere Bischöfe, Priester und Ordensvertreter in die Marientracht ein. Begleitet wurde die Prozession von den Abordnungen zahlreicher Vereine, von Bruderschaften und Bürgern. Unter den Gästen waren unter anderem die aus dem Kreis Kleve stammende Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die Eheleute Christiane und Emil Underberg, der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, Prof. Dr. Thomas Sternberg, die Botschafterin von Benin in Deutschland Josseline da Silva Gbony und der Bildhauer Bert Gerresheim, der für Kevelaer einige Kunswerke von Rank schuf.Fotos: Gerhard Seybert

 

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