Im Mittelpunkt des Dorfes

Heimatverein Hüthum lädt zum 22. Brunnenfest auf dem Georgsplatz

HÜTHUM. Etwas fehlt hier im Ort – nur was? Diese Frage stellten sich Mitte der 1990er Jahre viele Hüthumer. Die Antwort: Ein Platz, der als Dorfmittelpunkt einen Raum für die verschiedenen Aktivitäten in Hüthum bietet. „Daher hat sich unser Verein dafür eingesetzt, vor der St.-Georg-Kirche einen Dorfplatz zu gestalten“, erinnert sich Gregor Reintjes, der heutige Vorsitzende des Heimatvereins Hüthum. Im Zuge dessen entstand auf dem neuen Georgsplatz auch der Georgsbrunnen, an dem seit 1996 jedes Jahr das Brunnenfest gefeiert wird. Am kommenden Donnerstag, 15. Juni, ist es wieder soweit.

Bis zur Initiative des Heimatvereins war der Bereich vor der Kirche ein Parkplatz, wenig attraktiv aus Sicht der Hüthumer. Das änderte sich im Jahr 1994. Nach der Zustimmung seitens der Stadt Emmerich plante Gastwirt Norbert Loose den Brunnen auf dem neuen Platz, fertigte die Skizzen an. Gerd Overmaat legte 1995 die erste Lage Steine und mauerte die acht Stützpfeiler für den Brunnen, Loose und Stephan Meißner schlossen die Maurerarbeiten ab. Während Johannes Reintjes die Technik installierte, stellte Günter Naß die Bänke und Tische auf dem Georgsplatz auf. Im Mai 1996 wurde der Brunnen schließlich eingeweiht – zugleich die Geburtsstunde des Hüthumer Brunnenfestes.

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Die Premiere fand noch in kleinem Rahmen statt, „mit drei Kästen Bier, Kartoffelsalat und Würstchen“, erzählt Gregor Reintjes mit einem Augenzwinkern. Das sollte sich aber bald ändern, denn die Hüthumer fassten den Entschluss, das Brunnenfest auf den Fronleichnamstag zu legen. „Die Prozession an diesem Tag hat in Hüthum eine lange Tradition, es werden fünf selbstgemauerte Altäre abgelaufen“, berichtet Reintjes. Durch den neuen Termin bekam das Brunnenfest „eine gewisse Größe“, sagt Reintjes. Längst verschlägt es auch viele auswärtige Besucher nach Hüthum, die hier bespielsweise einen Zwischenstopp während einer Radtour einlegen.

[pull_quote_left]Der Dorfplatz hat über das Brunnenfest hinaus an Attraktivität gewonnen[/pull_quote_left]Im Laufe der 21 Jahre hat sich der Georgsplatz von der geographischen Dorfmitte zum Mittelpunkt des Dorfes entwickelt, „er hat auch über das Brunnenfest hinaus an Attraktivität gewonnen“, weiß Annette Arntzen, die 2. Geschäftsführerin des Heimatvereins. So bindet nicht zuletzt die St.-Georg-Bruderschaft Hüthum den Platz in ihr jährliches Schützenfest mit ein. Das Brunnenfest selbst ist längst Traditon geworden, hat sich zum „Treffpunkt für Jung und Alt“ entwickelt, betont Anke Wilke, die 1. Geschäftsführerin des Heimatvereins. „Es ist ein familiäres Fest für ein gemütliches Beisammensein im Anschluss an die Prozession.“ Der Platz ist jedes Mal gut gefüllt, auch die Hüthumer Vereine sind dabei, rund 30 bis 40 Schützen feiern beim Brunnenfest in Uniform mit. „Alles ist miteinander verwebt“, sagt Reintjes.

Wie sehr das Brunnenfest die Menschen in Hüthum verbindet, zeigte sich im vergangenen Jahr. Der Heimatverein hatte die 51 im Ort lebenden Flüchtlinge ebenfalls eingeladen. „Wir haben gesagt: Sie leben in Hüthum, also sollen sie auch an der Gemeinschaft teilhaben“, erläutert Reintjes, und Wilke ergänzt: „Da wir die Menschen direkt angesprochen haben, gab es auch keine Hemmschwelle, zum Fest zu kommen.“ Im Gegenteil: Abends boten viele Flüchtlinge ihre Hilfe beim Abbau und Aufräumen an. „Wir werden sie auch in diesem Jahr wieder einladen“, kündigt Reintjes an.

Das 22. Brunnenfest am 15. Juni beginnt um 11 Uhr. Der Musikverein Hüthum spielt an, eine Ballonkünstlerin und die „Tanzmäuse“ Hüthum wirken ebenfalls mit. Für die jungen Gäste gibt es Kinderschminken, eine Hüpfburg und den „Hüthum-Express“. Grill- und Getränkestand sowie ein Kuchenbüffet dürfen natürlich nicht fehlen. Um diese auf dem Georgsplatz unterbringen zu können, hat der Heimatverein übrigens vor einigen Jahren zwei zusätzliche kleine Flächen gepflastert.

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