Entfesselung, Trost
und Perspektivwechsel

Initiative Spiritual Care lädt Menschen mit Schlaganfall, Multipler Sklerose und Morbus Parkinson zur Wallfahrt ein

KEVELAER. Entfesselung, Trost, Perpektivwechsel – das sind die Themen der Wallfahrt für Menschen mit Schlaganfall, Morbus Parkinson und Multipler Sklerose der Spiritual Care Initiative Kevelaer am Freitag, 19. Mai, 15 Uhr, in Kevelaer. Spirituelle Begleitung geben und empfangen in Lebenssituationen, in denen einem der rote Faden schon ´mal verloren geht. Das ist eine Zielintention dieses Projektes in Kevelaer.

Dr. Elke Kleuren-Schryvers lädt zur Teilnahme an der Wallfahrt ein. NN-Foto: Gerhard Seybert
Dr. Elke Kleuren-Schryvers lädt zur Teilnahme an der Wallfahrt ein. NN-Foto: Gerhard Seybert

Hilfestellungen anbieten, bei Diagnosen, die man nicht hören will. Perspektiven geben, wo Prognosen Angst machen. Sprechen und gemeinsam überlegen, abwägen, wenn man sich für Therapien oftmals nicht im Handumdrehen und frohen Herzens entscheiden kann. Das eigene Gefangensein, die eigene Wertschätzung und die für die Menschen, die einen betreuen, begleiten, pflegen, behandeln, kann Thema sein an diesem Tag. Die eigene Perspektive in einem Leben mit einer Krankheit, die den Betroffenen zumeist nicht sofort umbringt, sondern langsam und zunehmend „außer Funktion“ setzt. Alle Fragen, alle Zweifel, aller Unmut, aber auch aller Dank für eine positivere Entwicklung als ursprünglich gedacht, dürfen an diesem Tag am Gnadenbild der Consolatrix afflictorum, der Trösterin der Betrübten, eine Rolle spielen.

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„Alles das kann man hier überlassen. Vor die Gottesmutter bringen, die selbst für Rollstuhlfahrer noch fast auf Augenhöhe zu sehen ist. Maria und das Kreuz gehören zusammen – unabdingbar. Heute gehört das Kreuz einer chronischen Erkrankung nicht mehr in unser Leben. Wir müssen und wollen funktionieren, leistungsfähig und fit sein. Gebrechlichkeit und Fehl-Funktion sind out“, sagt Dr. Elke Kleuren-Schryvers als Mitinitiatorin. So komme es darauf an, wo ein jeder bei sich noch Ressourcen sehen könne. „Wo wir in unserer Erkrankung noch unsere „Mission“, unseren Auftrag entdecken können, welche Talente wir noch nutzbar machen können für unsere Umwelt, denn wir wollen nicht vollständig im „off“ leben“.

[quote_box_left]Programm
15 Uhr: Gemeinsame Feier der Heiligen Messe in der Beichtkapelle Domkapitular Rolf Lohmann. Die Möglichkeit zum Einzelsegen für einen jeden Pilger besteht. Gleich ob krank oder Angehöriger, Begleiter, Pflegende
16 Uhr: Kreuzwegmeditation mit Bildern im Priesterhaus (Evelyn Horn)
17.15-17.45 Uhr: Gedanken zu Ressourcen bei Krankheit (Viktor Fischer)
18 Uhr: Begegnung und Abendimpuls am Gnadenbild (Sr. Marlies Mauer, CS)[/quote_box_left]Ressourcen, Entfesselung, die Ketten abwerfen – mental, wenn es physisch nicht mehr geht. Die Farben des Regenbogens über dem Kreuz wieder wahrnehmen und dieses bis heute sichtbare Zeichen Gottes wieder annehmen- als ein Symbol. „Kranke Menschen sehnen sich oft nach solchen Zeichen, die Gottes Nähe zu ihnen wieder (neu) spürbar werden lassen.

Denn oft fühlen sie sich bestraft, gestraft. Die Fragen nach dem „warum“ kommen unerbittlich immer wieder. „So braucht es diesen starken Trost, dass Gott immer eigentlich das Unscheinbare, das Gehandicapte,  das Erfolglose, Minderwertige und Kranke sucht, um Hand anzulegen, aufzulegen, damit die Ketten von den Händen fallen“, sagt die Kevelaerer Ärztin.

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