Die Schulverbandsversammlung hat am 3. Mai die Einstellung des Schülerspezialverkehrs ab dem Schuljahr 2017/2018 beschlossen.NNFoto: Rüdiger Dehnen

GOCH. Die SPD Goch beantragt die Weiterführung des so genannten Schülerspezialverkehrs für die Gesamtschule Mittelkreis in Goch.

In der Sitzung am 3. Mai hatte die Schulverbandsversammlung des Zweckverbandes der Gesamtschule Mittelkreis auf Vorschlag der Verwaltung einstimmig beschlossen, den Schülerspezialverkehr ab dem Schuljahr 2017/18 nicht weiterzuführen und die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Mittelkreis in Goch auf den öffentlichen Personennahverkehr zu verweisen. Hierdurch sollen künftig jährlich rund 50.000 eingespart werden.

-Anzeige-

Vertreter der Gocher SPD hatten an dieser Sitzung aus terminlichen Gründen nicht teilgenommen.
Die Entscheidung sei inzwischen bei den auswärtigen Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern auf erheblichen Widerstand gestoßen. Für die Schülerinnen und Schüler aus einigen der Verbandsgemeinden werde die Anreise zur Schule künftig eine wahre Odyssee. Für eine Entfernung von weniger als 20 Kilometer müssten Umsteigestellen angefahren werden und die Fahrzeit dauere oft länger als eine Stunde.
Rechtlich sei die Entscheidung der Verbandsversammlung nicht zu beanstanden, so die Gocher SPD. Nach den schulrechtlichen Vorschriften sei den Schülerinnen und Schülern ein täglicher Schulweg von insgesamt 180 Minuten für Hin-und Rückweg zumutbar.

Klaus-Dieter Nikutowski, Fraktionsvorsitzender der SPD Goch, und Willi Ratsak, Sprecher der SPD Goch in der Verbandsversammlung, haben hier jedoch eine andere Meinung. Nach ihrer Auffassung kann es nicht sein, dass auf der einen Seite ständig darüber geredet werde, dass Kinder die Zukunft seien und eine gute Schulbildung wichtig für deren gesamtes Leben sei; auf der anderen Seite jedoch der Geldhahn genau da zugedreht werde, wo Mittel für Kinder notwendig seien.

Hier solle man sich nicht hinter Rechtsvorschriften verstecken, sondern die Kinder unterstützen, so Nikutowski und Ratsak. Es sei nicht schwer, sich auszumalen, dass derart lange Anfahrtszeiten mit Umsteigevorgängen, möglichen Busverspätungen und verpassten Anschlüssen den Kindern eine Menge Stress brächten und die schulische Leistungsfähigkeit darunter leiden werde.

Deshalb dürfe der Schülerspezialverkehr der Gesamtschule Mittelkreis nicht eingestellt werden.
Die SPD Goch hat beim Verbandsvorsitzenden, dem Bürgermeister der Stadt Goch, die Einberufung einer außerordentlichen Verbandsversammlung noch vor der Sommerpause beantragt; hier soll auf Antrag der Gocher SPD die Wiedereinführung des Schülerspezialverkehrs für die Gesamtschule Mittelkreis beschlossen werden.

Hintergrund: (CDS). Zum Zweckverband Gesamtschule Mittelkreis gehören Goch, Uedem, Weeze, Kevelaer, Bedburg-Hau und Kalkar. Kinder aus diesen Kommunen, die die Gesamtschule Mittelkreis in Goch besuchen, sind von der geplanten Regelung betroffen. Auf der Homepage der Gesamtschule Mittelkreis wurden die Eltern über die geplante Einstellung des Schülerspezialverkehrs informiert. Bei Fragen sollen sie sich an die Mitarbeiter des Gocher Schulverwaltungsamtes wenden.

Vorheriger ArtikelEin Leben als Unparteiischer
Nächster ArtikelForensik-Ausbruch: Gesuchter Mann in Bonn festgenommen