Unterwegs an Rhein und Maas auf den Spuren der Nibelungen

Sonderausstellung im Siegfriedmuseum Xanten wird Sonntag eröffnet

XANTEN. „Auf den Spuren der Nibelungen. Vom Reisen im Mittelalter bis zum modernen Nibelungentourismus.“ – so ist der Titel einer Sonderausstellung im Siegfriedmuseum Xanten, die am 30. April eröffnet wird und bis zum 4.Oktober zu sehen ist.

Der Hundeshagener Kodex aus dem 15. Jahrhundert ist in der Ausstellung zu sehen. Foto: Siegfriedmuseum
Der Hundeshagener Kodex aus dem 15. Jahrhundert ist in der Ausstellung zu sehen. Foto: Siegfriedmuseum

Im Verbundprojekt des Museumsnetzwerks Kulturraum Niederrhein e.V. zum Thema „Unterwegs an Rhein und Maas“ zeigt das SiegfriedMuseum Xanten diese Sonderausstellung.
Im Nibelungenlied liegt die Heimat des Drachentöters Siegfried am Niederrhein. Von dort machte er sich auf, um zahlreiche Abenteuer zu bestehen. Sein Weg führte ihn den Rhein entlang bis nach Worms, wo er am burgundischen Hof Kriemhild traf. Mit ihren Brüdern zog er über das Meer bis nach Island und wieder zurück in heimische Gefilde. Mit großem Gefolge reiste das Königspaar von Fest zu Fest, Boten wurden ausgesandt und Kriegszüge vorbereitet. Zahlreiche Strophen erzählen von Aufbruch, den Strapazen der Reise und freudiger Ankunft. Die Schauplätze des Nibelungenliedes führten auf unbefestigten Handelsrouten entlang des Rheins und der Donau, vom Niederrhein bis ins ferne Hunnenland.
Wo aber liegt das geheimnisvolle Land der Nibelungen? Lange vor der Niederschrift wanderten Lieder  und Geschichten um den Helden Siegfried  vom hohen Norden bis  an die Donau. Händler, Pilger und fahrenden Sänger brachten Kunde  von weit her. Dabei verschwamm die Grenze zwischen Dichtung und Wahrheit. Reale Orte mischten sich mit wundersamen Plätzen, die auf keiner Landkarte zu finden sind.
Diesen sagenhaften Spuren geht der moderne Nibelungentourismus nach.  Im Nibelungenland und auf der Siegfriedstraße führen Wanderwege zu Originalschauplätzen und dort, wo nichts Sichtbares in der Landschaft zu finden ist, zeugen Denkmäler von den kühnen Recken. Xanten setzte früh als Siegfriedstadt auf Nibelungentourismus, doch nach der  Vereinnahmung des Liedes in der NS-Zeit wendete man sich wieder davon ab.
Die Sonderausstellung im SiegfriedMuseum Xanten zeigt, dass die Epoche des Mittelalters von hoher Mobilität geprägt war und begibt sich auf Spurensuche der sagenhaften Nibelungen.
Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm: Knud Seckel wird am Freitag, 30. Juni um 20 Uhr einen musikalischen Abend zum Thema „Reisen der Nibelungen“ im SiegfriedMuseum gestalten. Der Eintritt kostet 12 Euro (Vorverkauf bei der Tourist Information Xanten).
Am 13. Juli wird Dr. Olaf Mückain Leiter des Nibelungenmuseums Worms um 19,30 Uhr einen Vortrag über die Nibelungenstadt Worms halten.

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