Traditionelle Handwerkskunst

statt industrieller Massenware

Tag der offenen Töpferei am 11. und 12. März in Kerken und Straelen

GELDERLAND. Zum Frühlingserwachen öffnen die Töpfereien im ganzen Land am Wochenende, 11. und 12. März, wieder ihre Türen zum Tag der offenen Werkstätten. Mit dabei sind auch zwei der letzten Töpfer am Niederrhein, Guido Zenke aus Aldekerk und Peter Taubert aus Straelen. Zu beobachten ist leider ein trauriger Trend für dieses traditionsreiche Handwerk: Töpfer und Töpfereien werden immer weniger. In ganz NRW hat sich nur noch ein Auszubildender für diesen Beruf gefunden. Dabei wird hier noch alte Handwerkskunst gelebt. „Wir trotzen der industriellen Massenware“, sagt auch der Aldkerker Guido Zenke.

Guido Zenke gestaltet farbenfrohe Stelen für den Garten. Foto: privat
Guido Zenke gestaltet farbenfrohe Stelen für den Garten. Foto: privat

Das Keramikatelier von Peter Taubert in Straelen, In de Siep 51, öffnet am 11.und 12. März, von 10 bis 18 Uhr die Tür zu seiner Töpferei. Peter Taubert zeigt hier, was in handwerklicher und künstlerischer Arbeit sonst oft im Verborgenen geschieht. Die beschauliche kreative Ruhe soll an diesen Tagen mit vielen interessierten Besuchern geteilt werden. Zuschauen, Fragen und Kennenlernen stehen dann im Mittelpunkt. Und nicht zuletzt gibt es die Ausstellung drinnen und draußen. Aus Platten gebaute Vogelsäulen, Wasserbecken, Pflanzgefäße, Lichtobjekte, Tierskulpturen und vieles mehr sind zu sehen, vor allem, wie es gemacht wird.

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Angefangen von der Zeichnung, bis zum Formen, Trocknen, Glasieren und Brennen. Vor ab können sich alle Keramikfreunde auch über andere Werkstätten im Internet informieren, um eine Tour am Niederrhein von Werkstatt zu Werkstatt zu unternehmen. Weitere Infos: www.taubert-keramik.de. Beim Besuch der Töpferei Zenke in Aldekerk an der Wachtendonker Straße 4 wird es farbenfroh und abwechslungsreich. Guido Zenke hat sich seinen Traum erfüllt und im ehemaligen Bauernhof seine Werkstatt eingerichtet. Sämtliches Geschirr und alle Objekte für den Garten sind in detailreicher und kleinschrittiger  Handarbeit auf der Töpferscheibe gedreht, danach montiert, gehenkelt und dekoriert. Damit die Gartenkeramik frostfest und das Geschirr spülmaschinen- und mikrowellengeeignet ist, wird der Ton bei 1.240 Grad hochgebrannt.

Bei Peter Taubert fängt alles mit der Platte an.Fotos: privat
Bei Peter Taubert fängt alles mit der Platte an. Foto: privat

Betritt man das alte Anwesen, kann der Besucher im Hof Vögel, Fische, Stecker, Stelen und Wasserspiele besichtigen, deren unterschiedliche Größen- und Farbkombinationen auch auf überraschende Weise harmonieren. Dort kann man sich in aller Ruhe umschauen und die verschiedenen Modelle und den harmonischen Gesamteindruck  auf sich wirken lassen. In der Galerie in der alten Scheune kann der Besucher seine Besichtigung fortsetzen. Hier findet er  das Gebrauchsgeschirr-Teller, Tassen, Kannen und Pötte – sowohl eine Linie in traditionellen Landhausmustern als auch eine modernisierte Variante in der bunten Linie. Während die traditionelle Linie sehr gut zu dem ländlichen Ambiente des alten Hofes passt, betont die bunte Linie in besonderer Weise auch die mehr künstlerische Seite des Töpferberufes, da sie in einem permanenten Prozess um neue Muster und überraschende Farbzusammenstellungen bereichert wird.

In der Töpferei Zenke erhält der Besucher damit einen sehr guten Einblick in die Vielfältigkeit und die Möglichkeiten des keramischen Schaffens. Weitere Infos hat Guido Zenke unter Telefon 02833/6787.
Weitere Adressen für Keramik-Interessierte sind die Ateliers von Peter Covaci in Xanten und Sabine Krispin in Dinslaken. Alle Infos zum Tag der offenen Töpferei unter http://www.tag-der-offenen-werkstatt.de.

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