Erntefrisches Gemüse aus der Region direkt auf dem Tisch

Verein „Solidarische Landwirtschaft“ funktioniert mit festem Abnehmerkreis

KREIS WESEL. Immer mehr Menschen verarbeiten regionale  Produkte in ihrer Küche, um sich gesund und frisch zu ernähren. Unsicherheit herrscht beim Kauf, denn nicht immer ist die Kennzeichnung eindeutig. Ein Besuch auf dem Markt, wo Landwirte ihre Ernte anbieten, ist vielen Berufstätigen nicht immer möglich. Beim neu gegründeten Verein SoLaWi Niederrhein kann man sogenannte „Ernteanteile“ zeichnen und damit naturbelassene Lebensmittel direkt vom Erzeuger beziehen.  

Saisonales Gemüse aus der Region bietet der Verein SoLaWi jetzt auch Zeichnern von Ernteanteilen am Niederrhein an. Foto: nno.de
Saisonales Gemüse aus der Region bietet der Verein SoLaWi jetzt auch Zeichnern von Ernteanteilen am Niederrhein an.
Foto: nno.de

Die Stadt Rheinberg hat die Gründung des Vereins „Solidarische Landwirtschaft“ (SoLaWi) angeregt und tatsächlich haben sich seit Februar bereits über 50 Mitglieder angemeldet. Dieser Verein hat auf dem Tinthof in Voerde einen Hektar Land gepachtet und zwei Gärtner eingestellt, die dort Gemüse anbauen und damit einen Beitrag zur ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit leisten. Die beiden haben bereits Erfahrungen mit der bundesweiten Initiative „Solidarische Landwirtschaft“ in Berlin gesammelt und freuen sich darauf, nun auch am Niederrhein Interessenten zu gewinnen, die ihre Arbeit wertschätzen.
Die Ernte kommt allen Anteilszeichnern zugute, die sich dann während eines ganzen Wirtschaftsjahres direkt mit saisonalen Gemüsen, Salaten, Kräutern versorgen können (Monatsbeitrag 75 Euro für einen ganzen Ernteanteil/40 Euro für einen halben).
„Anders als im Bioladen oder Supermarkt ist die Produktpalette saisonal begrenzt. Im Sommer gibt es nahezu alles, im Winter ist das Angebot weniger bunt. Landwirte und Gärtner wissen, für wen sie produzieren. Die Gemeinschaft gibt Planungssicherheit und ein gesichertes Einkommen“, erklärt Nicole Weber F. Santos von der Stadt Rheinberg und Mitglied der neugegründeten SoLaWi. „Die Mitglieder werden in die Gestaltung der Landwirtschaft eingebunden und können auch selbst aktiv werden. So sichern wir gemeinsam eine regionale, vielfältige und kleinbäuerliche Landwirtschaft, die für Transparenz und ökologische sowie ökonomische Nachhaltigkeit steht. Fair für Gärtner, Landwirt, Boden, Umwelt und Verbraucher“, wirbt sie um weitere Mitglieder.
Auch Mitglied Ursula Scholten aus Menzelen ist ganz begeistert von dem Beitrag des Vereins: „Wir wollen kleine Betriebe unterstützen und ein Gegengewicht zu großen Konzernen setzen“, betont sie. Für sie ist wichtig: „Unser Verein arbeitet nicht gewinnorientiert. Uns geht es darum, ein Bewusstsein für die Qualität von Produkten zu schaffen. Jeder kann sich davon überzeugen, wie und wo das Gemüse angebaut wird. Wer möchte, kann auch bei der Arbeit mithelfen. Auch Leute, die selbst nicht den Ernteanteil verwenden oder mit anderen teilen können, können Mitglied werden. Mit drei  Euro Monatsbeitrag können sie unsere Idee unterstützen.“
Rainer Kursch, Vorstandsmitglied des Vereins, beschreibt die Zielsetzung: „Durch das Konzept einer solidarischen Landwirtschaft setzen wir ein Gegengewicht zu den oft nicht nachvollziehbaren Anbaumethoden und den langen Transportwegen. Gerade diese verschlechtern die Ökobilanz selbst von biologisch angebauten Produkten. Das Prinzip ‚direkt vom Erzeuger auf den Tisch‘ wird hier in einzigartiger Weise verwirklicht.“
Wer mehr über den Verein erfahren möchte, ist willkommen zur Informationsveranstaltung am Mittwoch, 29. März um 18.30 Uhr im Naturforum Bislicher Insel in Xanten.

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