Neue Mobilität mit der SL 10 für Hartefeld, Vernum und Pont ab August

GELDERN. Ausprobieren, Erfahrung sammeln, neue Wege gehen: Die „Politik der kleinen Schritte“, wie sie Gelderns Verkehrsbetrieb schon häufig gegangen ist, kann ab dem 1. August dafür sorgen, dass die Mobilität in den Gelderner Ortschaften Hartefeld, Vernum und Pont deutlich verbessert wird. In diesem Sommer soll nach dem Beschluss des Gelderner Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing die „Stadtlinie 10“ an den Start gehen und – ausgestattet mit vielen Haltestellen – den Fahrgästen für kleines Geld im Stundentakt den Weg zueinander und in die Gelderner Innenstadt ermöglichen.
Ein weiteres Taxi-Bus-Angebot des Gelderner Verkehrsbetriebs, das einen entscheidenden Vorteil hat: Es fährt zum günstigsten VRR-Tarif. Für 2,70 Euro gelangen die Kunden an ihr Ziel.
Heinz-Theo Angenvoort vom Verkehrsbetrieb: „Wir werden zahlreiche Haltepunkte in Hartefeld, Vernum und Pont einrichten. In Geldern werden unter anderem ‚Haus Golten‘ der Nierspark, die zentrale Haltestelle am Markt und selbstverständlich der Busbahnhof angebunden. Dort könnte man dann die weiteren Nahverkehrsangebote nutzen und auch der Umstieg in den Niersexpress wäre möglich.“ Wichtig ist jedoch: Im Gegensatz zum Stadtbus „de Geldersche“, der beharrlich seine Runden auf dem Weg von Haltestelle zu Haltestelle dreht, muss das Fahrzeug der SL 10 telefonisch angefordert werden. Stadt-Sprecher Herbert van Stephoudt: „Es wird also, wie bei anderen Buslinien auch, klare Fahrplanzeiten geben. Mindestens eine halbe Stunde vor der gewünschten Fahrplanzeit bestellt der Kunde das Fahrzeug zur gewünschten Haltestelle. Dort wird er dann abgeholt und zur Zielhaltestelle gebracht.“
Dabei muss die SL 10 übrigens nicht unbedingt den gesamten Linienweg über die Dörfer abfahren. Liegt für die Tour keine weitere Bestellung vor, führt die Fahrt auf kürzestem Weg zum Ziel, zum Beispiel zum Gelderner Markt. Dabei bedeuten zahlreiche Haltepunkte echten Komfort für die Kunden, denn zu jedem Haltepunkt kann die SL 10 bestellt werden. Eine spürbare Verbesserung für Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist.
SPD-Fraktionschef Hejo Eicker: „Wir bringen den Nahverkehr vor die Tür. Das ist ein attraktives Angebot, wie man ohne eigenes Auto in andere Ortschaften und in die Innenstadt kommen kann.“ Allerdings, so Hejo Eicker weiter, sei dieses Angebot noch nicht barrierefrei, was die SPD-Fraktion noch für verbesserungswürdig hielt. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Lorenz mahnte, auch die Kosten im Auge zu behalten. „Es gibt bereits gute Busverbindungen, aber wir müssen einsehen, dass das Angebot verbesserungswürdig ist. Daher plädieren wir für die Einführung der Taxi-Bus-Linie“, so Lorenz und Ivan Toskov (FDP) betonte, Mobilität sei bei den Prioritäten der Projekte ganz oben anzusiedeln. Im Ausschuss plädierte Heinz-Theo Angenvoort ebenfalls für die Lösung mit vielen Haltestellen und telefonischer Bestellung. „Lassen Sie uns in kleinen Schritten vorangehen. Im Taxi-Bus fallen Kosten nur für die Fahrten an, die auch wirklich stattfinden, so Angenvoort. Zudem könnten Fahrgäste, die mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs sind, dies schon beim Anruf mitteilen. Nach der Kalkulation der Verwaltung schlägt die letztlich mehrheitlich beschlossene Taxi-Bus-Linie für den zweijährigen Pilotzeitraum mit etwa 57.000 Euro zu Buche. Die Auswertung wird zeigen, wie gut das neue Mobilitätsangebot ankommt.
Nähere Infos sind beim Gelderner Verkehrsbetrieb erhältlich, der am Kundentelefon erreichbar ist unter der Nummer 02831/398777.

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