„Horizont Depot“ öffnet bald

Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Haldern kann ab 1. März bis zu 418 Flüchtlinge aufnehmen

HALDERN. Noch ist das rund 110.000 Quadratmeter große ehemalige Bundeswehr-Depot in Haldern so gut wie menschenleer. Das soll sich ab 1. März aber ändern. „Wir wissen nicht, wann, woher und wie viele Flüchtlinge kommen, aber ab März können sie die Räumlichkeiten an der Depotstraße 41 beziehen“, erklärt Roland Schlapka von der Bezirksregierung Düsseldorf. Rund 318 Plätze und etwa 100 Standby-Plätze stehen dann den Neuankömmlingen in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) Rees II, die ab sofort als „Horizont Depot“ bezeichnet wird, zur Verfügung.

Was sich seit dem Umbau, in den die Stadt Rees rund drei Millionen Euro investierte, verändert hat, zeigten die Verantwortlichen nun bei einer Besichtigung vor Ort, an der Vertreter der Bezirksregierung, der Malteser und der Stadt Rees teilnahmen. Tags zuvor durften sich die unmittelbaren Nachbarn von den Veränderungen ein Bild machen und Fragen stellen. „Das Horizont Depot dient als zentrale Anlaufstelle. Von hier aus werden die Flüchtlingen unter anderem der ZUE Rees zugeteilt oder auf die Kommunen verteilt“, erklärt Dirk Fahrland von den Maltesern, organisatorischer Leiter der Flüchtlingsunterkunft Rees. Ähnlich wie in Rees, gibt es im Depot eine Rezeption, die rund um die Uhr besetzt ist. Hier melden sich die Flüchtlinge an und erhalten neben Bettwäsche und Hygieneartikeln auch einen Einrichtungsausweis mit Foto, den sie beim Betreten und Verlassen des Depots beim Pförtner vorzeigen müssen.

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Der Hof vor der Rezeption dient dabei als zentraler Platz, von dem man aus die Kleiderkammer, die Kinderstube und die medizinische Abteilung ansteuern kann. „Hier hat man deutlich mehr Platz und damit auch mehr Spielmöglichkeiten für Kinder als in der ZUE Rees“, sagt Fahrland und verweist unter anderem auf die neuen Spielgeräte auf der Wiese. „Aber auch für die älteren Flüchtlinge bieten wir Freizeitmöglichkeiten, zum Beispiel einen Fahrradführerschein auf dem Verkehrsübungsplatz zu machen oder einfach auf dem Bolzplatz zu kicken.“ In der gegenüberliegenden medizinischen Abteilung ist sogar ein Quarantänebereich mit eigenen Sanitäranlagen eingerichtet worden. „Damit sind wir auch auf ansteckende Krankheiten gut vorbereitet“, erklärt der Malteser. „Zudem bieten wir allen Flüchtlingen zwei Arzt-Sprechstunden in der Woche an. Die Kommunikation zwischen Arzt und Flüchtling wird von unseren eigenen, mehrsprachigen Mitarbeitern sichergestellt.“

Weiter geht die Besichtigung, Richtung einer großen Halle, in der sich 15, mit einfachen Trennwänden versehene, 36 Quadratmeter große Schlafräume befinden. Hier können bis zu acht Personen in einem „Zimmer“ untergebracht werden. „Diese werden genutzt, wenn mit vielen Flüchtlingen zu rechnen ist. Ansonsten wird das Haus direkt hinter dem Pförtner genutzt. Hier stehen jeweils vier bis sechs Personen insgesamt 20 Räume zur Verfügung“, sagt Fahrland. Zwischen den beiden Wohnstätten befindet sich ein weiteres großes Gebäude, die Mensa, in dem es künftig täglich ein Gericht mit und ohne Fleisch geben wird. „Die Gerichte werden nicht vor Ort gekocht, sondern lediglich aufgewärmt“, erklärt er.

Insgesamt sind 15 bis 20 Personen pro Tag im Depot anwesend, unter anderem Malteser-Mitarbeiter, Mediziner und Sicherheitsbeamte. „Bezüglich der Sorgen und Ängste der direkten Nachbarn wird es künftig einen Runden Tisch, der sich alle zwei Wochen trifft, geben. Auch eine zentrale Telefonnummer wird noch eingerichtet“, verspricht Fahrland.

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