Der Druck des neuen Heftes „Historische Berichte aus Birten“ ist gelungen. Davon überzeugten sich (v.l.): Theo Zumkley, Melanie Mehre von der Voksbank Niederrhein, Hubert Lemken, Klaus Zimmermann und Paul Pieper. NN-Foto: Lorelies Christian

BIRTEN. Kaum ist das Paket mit den Heften „Historische Berichte aus Birten“ aufgemacht, schon  finden sie ihre ersten Leser. Der Geschichtsverein Birten und das Autorenteam stellen das 2. Heft mit „Erinnerungen an die Vor- und Nachkriegszeit von circa 1930 bis 1945“ der Presse vor.

Bereits das erste Heft, das 2013 erschien, stieß auf großes Interesse und ist längst vergriffen. Bei großer Nachfrage kann es noch einmal neu gedruckt werden (bitte melden bei Theo Zumkley, Telefon 02801 2905, Anzahlung von fünf Euro ist zu leisten, je nach Auflage kostet das Heft zwischen sechs und sieben Euro.).
Die Fortsetzung dieser Reihe bietet sehr interessante Beiträge von Zeitzeugen, deren niedergeschriebene Erinnerungen unter die Haut gehen. Hubert Lemken beschreibt seine Schulzeit, die durch die Kriegswirren vollkommen anders verlief als heutige Schulkinder sie erleben. Klaus Zimmermann lässt den Leser miterleben, wie es ihm auf der Flucht von Ostpreußen nach Oberfranken erging und er letztendlich in  Birten seine neue Heimat fand.

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„Diesen Sonntagnachmittag im Sommer 1944 werde ich nie vergessen“, beginnt Paul Pieper seine Erzählung über die Bombardierung der Boxteler Bahn am Birtener Bahnhof. Andreas Lemken schreibt von seinen Kindertagen, die er mit elf Geschwistern im Krieg erlebte. Sehr ausführlich berichtet der heute 90-jährige Willi Theußen von seinen Erfahrungen in der Zeit zwischen 1932 und 1945  – er ist der einzige aus dem Autorenteam, der 1943 für den Militärdienst ausgebildet wurde und „Fronteinsatz“ hautnah erlebte mit gravierenden Folgen „Erst später kam die Erkenntnis, dass ich zeitlebens mit einem Arm und einer Hand leben musste, dass ich aber andererseits offensichlich mit dem Leben – im Gegensatz zu vielen anderen Kameraden – davongekommen war“,  berichtet er von seiner Verletzung nach einer Grantexplosion.
Auf Vermittlung von Heinz Holtwick vom Grenzdyck konnte ein Bericht von Dr. Georg Bongartz erscheinen, der als Kind seine Ferien auf dem Bauernhof  Gamerschlagshof (Grenzdyck in unmittelbarer Nähe zu Birten) verbrachte.

Die Beiträge sind sehr persönlich gehalten, interessant zu lesen und geben gleichzeitig einen guten Überblick, wie die (heutige) Großelterngeneration den Krieg erlebte. Dem Geschichtsverein Birten und da besonders Theo Zumkley ist zu danken, diese Zeitzeugen-Berichte für die nachfolgenden Generationen zusammengestellt zu haben, denn sie sind authentisch und werden jeden Leser stärker berühren als ein Geschichtsbuch in der Schule es vermag.

Die Fotos stellte größtenteils Dr. Ralph Trost zur Verfügung. Über Fotos von Gerda Dahmen (Marienbaum) freute sich der Geschichtsverein besonders, da es die einzigen sind, die die Notkirche darstellen, in der Gerda Dahmen mit anderen ihre Erste Heilige Kommunion feierte.

Dank gilt auch der Volksbank  Niederrhein, die den Druck unterstützte, so dass das Heft zu einem Preis von sieben Euro angeboten werden kann.  Theo Zumkley bedankt sich auch bei Magnus Sommer, der für den Druck verantwortlich war.

Nun empfiehlt Zumkley das Heft als Weihnachtsgeschenk. Es kann in der Volksbank Niederrhein, Geschäftsstelle Xanten, in der Bäckerei Jürgen Brammen, Birten und bei Theo Zumkley (vorher anrufen unter Telefon 02801 2905) erworben werden.

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