Möchte gemeinsam mit der Gemeinde ein neues Gewerbe- und Industriegebiet unweit der Autobahn realisieren: der Gocher Bürgermeister Ulrich Knickrehm zum Auftakt des aktuellen Unternehmerabends mit der Kreis-WfG im Hotel Litjes. Foto: Kreis-WfG/kds

GOCH. Die Moderatorin des abwechslungsreichen Abends, Andrea Franken, nannte es ein „Heimspiel für die Referentinnen“. Und viele der von Ilka Janhsen und Katrin Reinders gebotenen und von Praxisnähe getragenen Beispiele hatten sehr deutlich den Wirkungsraum in und um Goch erkennen lassen. Für etwa 90 Minuten boten die Mediengestalterin Ilka Janhsen und die Journalistin und PR-Texterin Katrin Reinders im Gocher Hotel Litjes alles das, was man an Überlegungen vor dem öffentlichen Unternehmens-Auftritt anstellen sollte.

„Tue Gutes und rede drüber“, war dieser Hauptvortrag beim aktuellen Unternehmerabend mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve überschrieben und dürfte von den 60 Gästen des Abends das Prädikat „wertvoll“ bekommen haben. Beide zeigten deutlich, dass die Strahlkraft des Unternehmens mit dem persönlichen Auftritt der Unternehmer-Persönlichkeit beginnt. Am überzeugenden Beispiel der Raumausstattung Rosenbaum aus Asperden lieferten sie den Nachweis, dass man mit kontinuierlichen kleinen Veränderungen das Bild eines Familienbetriebs für die Öffentlichkeit deutlich verbessern kann.
„Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen“, zitierten die Referentinnen Henry Ford und vergaßen auch nicht, dem Bürgermeister der Stadt Goch den jüngsten Fahrrad-Flyer „Auf die Räder, fertig, los“ als Beispiel für einen gelungenen werblichen Auftritt näherzubringen. So fiel es Ulrich Knickrehm nicht schwer, den Dank für die Kreis-WfG und die Referentinnen in lobende Worte zu packen.

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Zuvor hatte der erste Bürger die wirtschaftliche Entwicklung der einstigen Weberstadt als stabil bezeichnet; er erwartet weiterhin ein gutes Gewerbesteuer-Aufkommen und hofft auf ein positives Haushaltsergebnis. Die Zahl der Unternehmen in der Stadt Goch sei in den letzten drei Jahren um „etwa 100“ auf heute 2.496 gestiegen. Einen kritischen Blick widmete der Volljurist Knickrehm dem geringen verfügbaren Einkommen der Gocher, das sich negativ auf die Kaufkraft, die Umsatz- und Einkommenssteuer auswirke.

Von „außerordentlicher Wichtigkeit“ sei daher die richtige Vermarktung des Baugebietes „Reichswald-Kaserne“. Um mit dem Engpass bei den Gewerbeflächen zurecht zu kommen, wolle man in Goch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Weeze intensivieren. Knickrehm denkt explizit an ein gemeinsames Gewerbegebiet unweit der Autobahn-Abfahrt „Kevelaerer Straße“ – „auch, um den über die Kreis-WfG angebotenen Ansiedlungschancen in Größenordnungen von zehn und mehr Hektar gerecht werden zu können“. Mit einem Lob für den Gocher Wirtschaftsförderer Rüdiger Wenzel stellte der Bürgermeister die Neu- und Groß-Investitionen der Firmen Sander + Partner, Elementargroup und Herbrand 24 heraus und betonte, dass es derzeit nur noch 55.000 Quadratmeter Gewerbefläche an zwei Standorten gebe.

Der Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers gratulierte den Gochern zu einem Zuwachs bei den Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 6,3 Prozent oder 513 neuen Anstellungsverhältnissen. Zur Stunde gebe es gleich zwei Anfragen – eine von einem Logistiker, eine von einem international tätigen produzierenden Betrieb – um die es zu kämpfen gelte. Kreisweit werde der Versuch unternommen, eine positive Standort-Entscheidung herbeizuführen.

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