Kevelaer Eröffnung der Sonderausstellung 150 Jahre Glasmalerei Hein Derix im niederrheinischen Museum. © gerhard seybert Für die Publizierung dieses Fotos im Internet, oder anderen Medien (Druck oder elektronisch) bedarf es einer Lizenzierung. c/o: Gerhard Seybert St.-Nikolaus-Straße 6 47608 Geldern 02831/8585 0171/3432788 Germany Phone: +49 171/3432788 +49 2831/8585 www.derpressefotograf.de

KEVELAER. Peter Derix hatte zweifelsfrei Recht, als er zum Anlass der Sonderausstellung des Niederrheinischen Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte e.V. Kevelaer zum Ausdruck brachte: „Eine dem Zeitraum gerecht werdende Schilderung der Firmengeschichte kann nicht von Erfolg gekrönt sein.” Im Jahr des 100-jährigen Bestehens im Jahr 1966 legte Derix die Meisterprüfung an der Staatlichen Glasfachschule Hadamar ab und sollte fortan die Werkstätten der renommierten Glasmalerei Hein Derix in Kevelaer leiten, während Werner Heymann bereits zu jener Zeit als Absolvent der Werkkunstschule Krefeld nach dem Studium bei Professor Kadow und Professor Gustav Fünders die künstlerische Leitung der Werkstatt seit wenigen Monaten innehatte. Beide prägten die Firmengeschichte der Glasmalerei Hein Derix auf ureigene Weise, bis sie in diesen Tagen das 150-jährige mit der aktuellen, noch bis zum 29. Januar laufenden Sonderausstellung im Herzen der Marienstadt begingen.

um Auftakt der Ausstellung „150 Jahre Päpstliche Hofglasmalerei Hein Derix“ im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte e.V. Kevelaer trafen sih  Peter Derix (2.v.l.) und Sohn Jörg Derix (l.), Werner Heymann (2.v.r.) und Sohn Michael Heymann (r.) sowie Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers (Bildmitte). NN-Foto. Gerhard Seybert
um Auftakt der Ausstellung „150 Jahre Päpstliche Hofglasmalerei Hein Derix“ im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte e.V. Kevelaer trafen sih Peter Derix (2.v.l.) und Sohn Jörg Derix (l.), Werner Heymann (2.v.r.) und Sohn Michael Heymann (r.) sowie Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers (Bildmitte). NN-Foto. Gerhard Seybert

Seit gut und gerne 50 Jahren also leisten beide ihren persönlichen Beitrag dazu, die Päpstliche Hofglasmalerei mit ihrem klangvollen Namen und überzeugenden Ruf über die Grenzen der Marienstadt hinaus zu tragen und damit künstlerische Schaffenskraft zur weithin sichtbaren Standortförderung einzusetzen. „Dieses Unternehmen ist auf genau die Art und Weise unverwechselbar, wie es unser Stadtslogan im besten Sinne meint”, betonte Peter Hohl, der Vorsitzende des Museumsfördervereins, die Strahlkraft dieser ersten Adresse im Rahmen der Ausstellungseröffnung. Ob es Marie-Louise Dähne aus Berlin ist, Ernst Rasche aus Mülheim an der Ruhr, der Krefelder Hubert Spierling, Günter Grohs aus Werningerode, Dieter Hartmann aus der Domstadt Köln oder Olafur Eliasson aus Berlin – sie und viele andere haben mit freien Arbeiten das 150-jährige geprägt und sich eingebracht in die traditionsreiche Entwicklung, in die bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts ein Name wie der Friedrich Stummels steht. Anfang des letzten Jahrhunderts bekamen die Glasmaler im Hause Derix das Vertrauen geschenkt, ein Fenster im Vatikan auf der Skala Pius X zu schaffen. Nur zwei Jahre später, zwischen 1908 und 1910, erhielt man den Auftrag für sechs Fenster in der Sixtinischen Kapelle in Rom – die Ernennung zur „Päpstlichen Hofglasmalerei” folgte auf dem Fuß und sollte fortan für den Anspruch stehen, den sich die Derix-Mitarbeiter bis zum heutigen Tag zum Maßstab für eigene Schaffenskräfte setzten. Längst sind die Söhne Jörg Derix als Glas- und Porzellanmaler und Absolvent der Staatlichen Glasfachschule Rheinbach und Michael Heymann als Betriebswirtschaftler und Kunstglaser den Erwartungen ihrer Väter gerecht geworden und haben die Herausforderungen der Zukunft als Auftrag verinnerlicht. Als junge Männer, ja als Jugendliche dürften sie das von Peter Hohl zitierte Unverwechselbar Kevelaer erstmals vernommen haben. Seinerzeit, als die Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft der Stadt Kevelaer GmbH das Ziel verfolgte, die besondere Bedeutung der Stadt auch durch das handwerkliche Können der Gold- und Silberschmiede, der Orgelbauer, der Paramentensticker und Glasmaler deutlich zu machen, wurde der Wallfahrtsort immer wieder in direktem Atemzug mit dem Passionsspielort Oberammergau genannt. Hier waren es die Glasmaler, dort die Holzschnitzer, die das Interesse am Standort auch an der handwerklichen Leistung der Menschen vor Ort festmachten. Gründe genug übrigens, die Glasmalerei Derix schon in den 80er Jahren mit dem Marketing-Preis Kevelaer auszuzeichnen. Ausstellungen in der Handwerkskammer Düsseldorf, auf der Messe Aktiv Leben in der Landeshauptstadt und im renommierten Carsch-Haus bewiesen, dass mit der Glasmalerei auch junge Menschen erreicht werden konnten. Der Anteil kirchlicher Aufträge verlor schon in den 80er Jahren gegenüber den weltlichen, von Privatleuten herbei geführten Umsatzanteilen. Eine Erscheinung der Zeit, die man abzufedern versuchte. Für den Standort „geadelt” wurde dieses gemeinsame Auftreten der Gold- und Silberschmiede, der Orgelbauer, der Paramentensticker und Glasmaler auch durch die Tatsache, dass die manu factum – eine alle Jahre stattfindende Landesausstellung für das gestaltende Handwerk – erstmals im neuen Jahrtausend im Herzen Kevelaers stattfinden sollte: im Forum Pax Christi ebenso wie im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte. Genau da, wo sich der Spannungsbogen des Unverwechselbar Kevelaer zum Anlass des 150-jährigen Jubiläums der Päpstlichen Glasmalerei Derix auf besondere Weise in Erinnerung brachte.

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