Erstmals wurde der erste Teil der „Elefantenpups“-Triologie von 16 chinesischen Musikern und zwei Schauspielerinnen in Chongqing vor rund 1.200 Kindern und Erwachsenen aufgeführt. Foto: privat

HARTEFELD. „Wo finde ich den Zoo?“, fragt Timo, der Tierpfleger. „Links!“, rufen die Kinder im Publikum. Gerade als Timo den ersten Schritt nach links macht, rufen alle Kinder „Rechts!“. Timo ist verwirrt …
So beginnt die Bilderbuchgeschichte „Der Elefantenpups – Direktor Fröhlich und das Zoo-Orchester“ der Gelderner Buchautorin Heidi Leenen, die nun erstmals in der chinesischen 32 Millionen Stadt Chongqing vor rund 1.200 Kindern und Erwachsenen aufgeführt wurde. Und Heidi Leenen durfte als Gast bei der Premiere dabei sein.

„Ich bin fasziniert, wie der Elefantenpups in China umgesetzt wurde “, erzählt sie bei ihrer Rückkehr. „Statt eines einfachen Konzerts, animierten 16 Musiker und zwei Schauspielerinnen die Kinder dazu, mitzumachen.“ So waren zum Beispiel auf der Konzertkarte bestimmte farbliche Punkte gesetzt und die Kinder sollten mitmachen, wenn ihre Farbe aufgezeigt wurde. „Dieses Miteinander, die Leichtigkeit und Fröhlichkeit waren einfach einzigartig“, erinnert sie sich. „Nicht nur die Kinder hatten Spaß, sondern auch die Musiker selbst.“

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Strahlende Kinderaugen erwarteten die Buchautorin Leenen bei einer Signierstunde im Anschluss an das Konzert.Foto: privat
Strahlende Kinderaugen erwarteten die Buchautorin Leenen bei einer Signierstunde im Anschluss an das Konzert.Foto: privat

In Anschluss an das Familienkonzert gab es noch eine Signierstunde mit der Buchautorin. „So viele Kinder! Die Warteschlange war endlos, aber die Kinder warteten geduldig und jedem gab ich eine persönliche Widmung, auch wenn die Zeit es eigentlich nicht zuließ“, schmunzelt sie.

Dass Leenens Buch in China aufgeführt wurde, war kein Zufall. Bereits auf der Frankfurter Buchmesse 2009, als sie ihr erstes Buch präsentierte, kam eine chinesische Delegation an ihren Stand und der „Funke“ war, wie sie sagt, sofort übergesprungen. Nachdem dann in den nächsten beiden Jahren Band 2 und 3 erschienen sind und 2013 ins Chinesische übersetzt wurden, war es nur eine Frage der Zeit, wann der erste Teil der Triologie vor Ort aufgeführt wird.

„Im ersten Band geht es darum, dass alle Orchesterinstrumente, also die Blechblässer, die Streichinstrumente, die Holzblasinstrumente, das Schlagwerk und die Harfe auf spielerische Art von Zootieren vorgestellt werden“, erklärt Leenen. „Dabei kann jeder Veranstalter die Geschichte so gestalten, wie es ihm am besten passt – ob nun die Musiker, die Instrumente oder die Kinder in den Vordergrund gerückt werden.“ Letzlich gehe es der Gelderner Musikpädagogin und Mitbegründerin des MusikAteliers darum, dass Kinder bereits früh mit klassischer Musik in Berührung kommen.

„Ich möchte, dass die Kinder die Scheu vor klassischer Musik verlieren. Mit Klassik kann man viele Gefühle ausdrücken, ob nun die Lieder für gute Laune sorgen oder einen nachdenklich stimmen – Musik verbindet, macht Spaß und begleitet einen ein Leben lang“, fasst die 54-Jährige ihre Intention zusammen. Deshalb lädt sie alle Interessierten bereits jetzt zum Konzert mit den Duisburger Philharmonikern ein, die am 7. März im Gocher Kastell in Zusammenarbeit mit der Arnold Janssen Schule den dritten Band „Rettet den Zoo!“ aufführen werden. Weitere Informationen unter http://www.heidileenen.de.

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