Sie stehen sozusagen mitten im See (vl): Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Gero Guntlisbergen (Stadtentwicklungsgesellschaft GO!), Bauleiter Gordon Scheel (Loock Spezialtiefbau), Reinhard Dürken (Ingenierbüro Lindschulte) und Birgit Heutgens (Stadtentwicklungsgesellschaft GO! beim Ortstermin auf dem ehemaligen Kasernengelände. NN-Foto: CDS

GOCH. Es braucht noch etwas Vorstellungskraft, aber im April 2017 soll sich in der Mitte des Geländes der ehemaligen Reichswaldkaserne ein See erstrecken. Die Arbeiten dazu haben nun begonnen.
„Das ist sicherlich eines der Highlights im Baugebiet“, unterstrich Bürgermeister Ulrich Knickrehm beim Pressetermin vor Ort. Das Wohnen rund um den See solle deshalb weiterhin der Vermarktungsschwerpunkt für das neue Gocher Stadtgebiet sein.

Momentan bestimmen die Bagger das Bild; sie tragen – vom GPS exakt gesteuert – die oberste Bodenschicht von zirka 50 Zentimetern ab, damit der Kampfmittelräumdienst erst noch nach möglichen Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg suchen kann. 45.000 Quadratmeter Fläche müssen untersucht werden. Das umfasst auch die Bereiche, auf denen ein 1,1 Kilometer langer Rundweg um den See führen soll und die angrenzende Sickerfläche, die in Richtung Gocher Berg liegt. Auf dem Gebiet der Sickerfläche ist zudem ein Kinderspielplatz geplant. „Der wird aber höher gesetzt“, erläuterte Gero Guntlisbergen von der Stadtentwicklungsgesellschaft GO!.
Der See wird später 1,50 Meter tief sein und 15.000 Kubikmeter Wasser fassen. Gespeist wird er durch das Niederschlagswasser öffentlicher Verkehrsflächen, und – im Fall von Trockenperioden – durch einen Brunnen. Mit einer 20 Zentimeter dicken Tonschicht wird der See abgedichtet; um die anzulegen, graben die Bagger zwei Meter tief. Insgesamt werden 38.000 Kubikmeter Erde bewegt, ein Teil des Bodens wird für weitere Baumaßnahmen auf dem Gelände bleiben. Der größte Teil wird jedoch mit Lkw abtransportiert; für den erhöhten  Baustellenverkehr bittet die Stadt Goch bereits jetzt um Verständnis.
Wer sich angesichts hochsommerlicher Temperaturen schon auf einen Sprung ins kühle Nass freut, der wird enttäuscht: Der See ist nicht als Badegewässer vorgesehen. Der beleuchtete Rundweg soll zum Spazierengehen einladen, die Uferböschung fällt zum Teil flach ab. Vorgesehen sind auch Treppenanlagen. Denn: „Das Wasser soll frei zugänglich sein, jeder soll es sehen können“, so Gero Guntlisbergen. Es solle zur Wohnberuhigung beitragen, erklärte Bürgermeister Knickrehm, der auf die Niederlande verwies, wo die Menschen schon seit jeher an Grachten und Kanälen leben.
40 Grundstücke zwischen 300 und 1.000 Quadratmetern standen im ersten Bauabschnitt zur Verfügung. Jetzt sind nur noch sieben übrig. Sobald die Kaufverträge notariell unter Dach und Fach sind, können auch die Bauherren loslegen, erklärte Birgit Heutgens (Stadtentwicklungsgesellschaft GO!). Im Herbst soll in den politischen Gremien der Bebauungsplan für den zweiten Bauabschnitt auf dem Gelände auf den Weg gebracht werden.
Corinna Denzer-Schmidt

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