Initiative bleibt hartnäckig,
Bürgermeister wartet ab

Das Thema AWO Verwaltungsneubau bleibt ein Dauerbrenner

RHEINBERG. Das Thema „Neubau des AWO-Verwaltungsgebäude“ in der Innenstadt wird die Rheinberger weiter beschäftigen. Wer auf eine schnelle Entscheidung hofft, muss sich gedulden. Bürgermeister Frank Tatzel teilt mit:  „Die Verwaltung  wird entsprechend der Empfehlung des Rates eine zweite rechtliche Meinung zu dem Thema einholen.“

Wie berichtet, hatte Anwalt Christoph Blömer der Verwaltung  empfohlen, dem Bauantrag der  AWO zu entsprechen und die Genehmigung zu erteilen.
Obwohl die Bürgerinitiative Rund um den Pulverturm ihre Petition zurückgezogen hat, hakt sie weiterhin nach und schiebt  nicht nur den Denkmalschutz in den Vordergrund, sondern will geklärt wissen, wie es mit der Verkehrsführung aussieht, wie der Stellplatznachweis und die Baulastengewährung erbracht werden und vor allem stellt sie weiterhin in frage „wie sich dieser Klotz überhaupt nach § 34 BauGB einfügen lässt“. Die Kritiker sehen die Grudstücksausschreibung als „Farce“. Michaela Vervoort dazu: „Der Vergabebeschluss wurde nicht nur durch den falschen Ausschuss gefasst, sondern es fehlten unseres Erachtens sogar die erforderlichen Grundlagen, überhaupt zu entscheiden. Wie dürftig das Angebot inhaltlich war, legt schon das einzig bislang öffentlich zugängliche Sitzungsprotokoll vom 23. September 2015 dar.“
Jetzt will die Initiative dazu die Gemeindeprüfungsanstalt sowie den Bund der Steuerzahler einschalten.
Ralf Winstroth von der Initiative erinnert an einen Wokshop aus dem Jahr 2012,  in dem Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung sich gemeinsam mit Stadplaner Jens Stachowitz mit der Wichtigkeit des Stadtwalls und des Stadtburgareals beschäftigt haben. In 23 Seiten führten sie aus, wie die zukünftige Gestaltung vorzunehmen sei, um Historisches zu erhalten und Identität für die Stadt zu schaffen, weil das Erscheinungsbild für die Lebensqualität der Bewohner von Bedeutung sei und mit dem historischen Erbe auch Interesse von Besuchern zu wecken sei.
In dem Dokument sind Sätze verewigt, die zum Nachdenken anregen: „Das Bestreben der Stadt Rheinberg nach Aufklärung und Unterrichtung der Öffentlichkeit wird von Seiten der Denkmalpflege jedoch deutlich begrüßt.“
und auch „Die eintägige gemeinsame Arbeit zu den ehemaligen Befestigungsanlagen in Rheinberg zeigte erneut eine hohe Sensibilität für die Festigungsgeschichte Rheinbergs, das große Interesse, diese nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und darüber hinaus einen qualitätvollen öffentlichen Raum zu erhalten beziehungsweise zu schaffen.“
Ralf Winstroth schlussfolgert nach Studium des 23-seitigen Dokuments: „Es ist uns ein echtes Rätsel, wie man das Engagement seiner Bürger und den Kulturschatz seiner Stadt mitten aus dem Rathaus heraus erweislich so mit Füßen treten kann und wie wenig Gegenwehr die Politik nur entfaltet hat, von denen sich Einige in dem workshop dankenswerter Weise erkennbar engagiert und positioniert haben. Wo sind deren Stimmen heute? Alle dem Fraktionszwang unterworfen?“

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