Rheingold neu entdeckt und faszinierend wie eh und je

Musikwerk mit Erzählungen zur Geschichte des Rheins als einzigartiges Konzert

XANTEN. Der bekannte Weltmusik-Anchormann Rüdiger Oppermann unternimmt eine Schiffsreise von Basel nach Xanten. Mit ihm an Bord sind 15 außergewöhnliche Musiker, die er für seine musikalische Zeitreise auf dem Rhein gewonnen hat.  An 15 Stationen wird das Schiff anlegen und Zuhörer können vom Ufer aus die Klangreise mit dem Titel „Rheingold“ genießen.

Rheingold ist ein Musikprojekt von Rüdiger Oppermann unter Beteiligung von außergewöhnlichen Musikern. Foto: nno.de
Rheingold ist ein Musikprojekt von Rüdiger Oppermann unter Beteiligung von außergewöhnlichen Musikern.
Foto: nno.de

Rüdiger Oppermann bezeichnet sich als „Klangsucher“ und wurde für den Dialog der Kulturen 2014 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Bisher hat er weltweit – auch in den abgelegensten Gegenden – Musikkulturen erforscht, um diese auf die Bühne zu bringen. Nun hat er eine ganz neue Herausforderung angenommen. Der 61-Jährige ließ sich von Volker Gallé, Gemanist und Vorsitzender der Nibelungenliedgesellschaft, ansprechen, um für das Projekt des „Wunderhören Festivals“ die Musik zu schreiben auf einen Text, den Volker Gallé geschrieben hat. „Diesmal geht meine Reise nicht in die Ferne, sondern in die Tiefe – in die Tiefe der Rhein-Musikgeschichte“, beschreibt Oppermann seinen Auftrag, den er mit einem „Ritt durch verschiedenste Kulturen und dem Dialog der Kulturen“ beschreibt. Er konnte Musiker gewinnen, die das Spiel auf historischen Instrumenten beherrschen, so dass nun Pferdegeige, Harfe, Leier, Rohrblattinstrumente, Laute, Bauernhörner und sogar eine Knochenflöte zum Einsatz kommt. Eine Knochenflöte  wurde als „Eiszeitinstrument“ an der „ältesten Fundstelles eines Musikinstrumentes auf der ganzen Welt“, nämlich in der schwäbischen Alb gefunden, erzählt Oppermann und man spürt seine  Begeisterung für außergewöhnliche Klänge, die er historischen, exotischen Instrumenten entlocken kann. Für das Projekt „Rheingold“ recherchierte er über zwei Jahre an Originalschauplätzen, ließ´sich inspierieren vom „Goldhut“ den er im Historischen Museum in Speyer bestaunte, ein Hut aus Gold, den ein Magier vor 3.500 Jahren trug. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema „Rheingold“, das vielen Deutschen bekannt ist durch Richard Wagner, den Siegfried aus dem Nibelungenlied oder durch den Germanenmythos in der NS-Zeit, führt zu einer völlig neuen  Sichtweise. Angelehnt an uralte Lieder und Musikstücke, neu komponiert und zusammengestellt nimmt Oppermann seine Zuhörer mit auf die Reise von Basel bis in die Nordsee. Der Stromverlauf des Rheins wird in der Musik spürbar und die Gegend, durch die er fließt, begreifbar.
Im letzten Jahr kam es bereits drei Mal zur Aufführung von „Rheingold“. Der Erfolg beflügelte Rüdiger Oppermann zu dem  außergewöhnlichen Projekt auf dem Rhein. Er ist selbst neugierig auf die Wirkung, gleichzeitig überzeugt, dass sie einmalig und außerordentlich sein wird. Er verspricht: „Es kommen die erstaunlichsten Klänge zustande – eine Mischung aus moderner minimalmusic und historischen Klängen, mit Knochenflöten, Mundbogen, asiatischen und nordafrikanischen Elementen, Jazz und  Folk, Alphorn, Big Band Sound, keltischen Hörnern und magischen Liedern aus 30.000 Jahre Kulturgeschichte.“ Dazu gibt es erzählende und erklärende Texte, gesprochen von Berth Esselmann.
Anke Lyttwin, Leiterin des Siegfried Museums Xanten, freut sich auf das Konzert am Montag, 25. Juli am Schiffsanleger  Xanten-Beeck.
20 Uhr wird es beginnen – bei Regen wird es in die Mensa des Stiftsgymnasiums Xanten verlegt (Ansage bei der Hotline 0177 167 4152). Der Kartenvorverkauf läuft im SiegfriedMuseum Xanten, telefon 02801 772 200 und unter www.klangwelten.de. Die Karten kosten in der ersten Reihe 35 Euro, dahinter bei freier Sitzplatzwahl 27 Euro (ermäßigt22 Euro).

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