Annette Wozny-Koepp sorgt mit Anekdoten für Unterhaltung bei der geführten Radtour. Foto: Stadt Goch

GOCH. Das Deutsche Reinheitsgebot gibt es jetzt seit genau 500 Jahren. Die Biergeschichte selbst ist jedoch viel älter.

Um 10.000 vor Christus entdeckte man, dass nass gewordenes Fladenbrot durch in der Luft befindliche Hefe gärt und der Genuss dieses Brotes eine rauschhafte Wirkung hat. Daher kommt wohl die auch heute noch für Bier geläufige Bezeichnung „Flüssiges Brot”.

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Über die Jahrtausende hat sich diese Entdeckung zum heute bekannten Bierbrauen entwickelt. Erste wissenschaftliche Ausarbeitungen fertigte die bekannte Äbtissin Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert. Sie prägte den Satz: „Hopfen und Malz – Gott erhalt‘s!“ In der Gocher Stadtchronik gibt es erste Verweise rund um das Bierbrauen bereits aus dem 14. Jahrhundert. Von drei ehemaligen Braustätten existieren noch Relikte auf Gocher Stadtgebiet.

Gästeführerin Annette Wozny-Koepp berichtet über all das und noch viel mehr im Rahmen einer geführten Radtour am Samstag, den 21. Mai. Treffpunkt ist um 15 Uhr auf dem Marktplatz in Goch. Sie führt über idyllische Radwege von Goch zum Kloster Graefenthal und längs der Niers zurück zur Weberstadt Goch, mit einer Länge von rund 25 Kilometern. Rund um das ehemalige Kloster liegen zahlreiche renaturierte Flächen ehemaliger Kiesabgrabungen, die einen Blickfang auf die herrlich im Wald eingebetteten Naturseen mit weißen Sandstränden bilden. Spannende Geschichten über das Bierbrauen im Kloster steht ebenso im Fokus wie der lange Bierstreit zwischen Goch und Kloster Graefenthal. Aber auch zu Themen wie Bierbrauverfahren, die Entwicklung vom Mede-, zum Grut- bis zum Hopfenbier, Bierbraugilden und Gesetzgebungen rund ums Bierbrauen erfährt man viel Interessantes.

Für unterhaltsame Momente sorgen die Anekdoten über Gocher Originale und bekannte Trunkenbolde der Stadt, öffentlich ausgehängte Säuferregister und das „Königlich Preußische Edict Wider des Vollsaufens“. Skurrile Geschichten zum Einsatz des Bieres zur Belohnung, Bestechung und Bestrafung runden die spannende Führung ab. Und einen kühlen Schluck Klosterbier, das seit neustem auf Graefenthal ausgeschenkt wird, gibt es natürlich auch.

Die Dauer der Tour beträgt zirka dreieinhalb Stunden. Bei starkem Regen findet sie am Sonntag, 22. Mai, um 15 Uhr, statt. Um Voranmeldung wird gebeten unter Telefon 02823/320-148, tourist-info@goch.de oder Telefon 0171/ 1964652, annettewozny@gmail.com, www.wozny-inspiration.de. Der Preis beträgt zehn Euro pro Teilnehmer, für Gruppen bis 25 Personen 100 Euro. Teilnehmen kann jeder, der über ein verkehrssicheres Fahrrad verfügt. Die Radtour ist für Gruppen jederzeit auch zu anderen Terminen buchbar.

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