Keine Höhenangst: Kalli Geerkens vom Freundeskreis Straelener Stadtarchiv beim Aufhängen der Exponate in der Volksbank. Foto: Stadt Straelen

STRAELEN. Der Verein der Freunde und Förderer des Stadtarchivs erstellt derzeit in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv eine Fotoausstellung zum Thema ” Wie funktionierte früher die Gesundheits- und Altenpflege in Straelen?”. Ab dem Blumenmarkt-Samstag, 7. Mai, wird diese Ausstellung in der Galerie der Schalterhalle der Straelener Volksbank, Kuhstraße 10, zu sehen sein. Die Idee dazu hatte der Volksbank-Geschäftsstellenleiter Martin Thissen, begleitend zum „Tag der Gesundheit“, der am gleichen Tag in der Volksbank vorgestellt wird. Vorbereitet und in mühevoller Kleinarbeit umgesetzt wurde die Fotoausstellung von Barbara Morbach und Kalli Geerkens vom Freundeskreis Stadtarchiv Straelen.

Geschichtlicher Abriss

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Die Armen- und Krankenpflege beruhte früher auf der christlichen Nächstenliebe. Später wurden Bruderschaften gegründet, um christliche Barmherzigkeit zu üben und so den Armen und Kranken zu helfen. In den Statuten der Liebfrauenbruderschaft, der ältesten Straelener Bruderschaft, steht beispielsweise als Gründungszweck: „om de veroullen de werke der barmherzigkeit….“ (übersetzt: zu verüben die Werke der Barmherzigkeit).

Keine Höhenangst: Kalli Geerkens vom Freundeskreis Straelener Stadtarchiv beim Aufhängen der Exponate in der Volksbank. Foto: Stadt Straelen
Keine Höhenangst: Kalli Geerkens vom Freundeskreis Straelener Stadtarchiv beim Aufhängen der Exponate in der Volksbank. Foto: Stadt Straelen

Zwischen 1630 und 1807 gab es ein sogenanntes Gasthaus oder Melatenhaus auf dem Ostwall für Arme und Kranke. Eine wesentliche Verbesserung in der Armen- und Krankenpflege trat 1873 in Straelen durch das hochherzige Vermächtnis der Freiherrin Katharina de Cabanes ein. Geplant war durch die De Cabanes-Stiftung, ein provisorisches Armen- und Krankenhaus an der Kirchgasse von der Kuhstraße aus zu errichten.

1873 bis 1877 wurde das Haus des Schlossers Koenen auf dem Markt, heute Bordat, für diesen Zweck gefunden. 1874 pflegten zwei bis drei Schwestern des Franziskanerordens einige Bedürftige in diesem Haus, vor allem aber gingen sie hinaus und pflegten die Kranken in ihren eigenen Häusern und Wohnungen. 1877 wurde das De Caban´sche Haus auf der Kuhstraße (heute Volksbank) zum Armen- und Krankenhaus hergerichtet unter dem Namen Katharinenstift. 1930 erfolgte der Neubau des Krankenhauses auf der Marienstraße, welches 1978 geschlossen und zum Altenheim umgebaut wurde. 2009/2010 wurde das alte Gebäude abgerissen und unter der Trägerschaft der Caritas das heutige, neue Seniorenheim Sankt Marien gebaut.

Alle diese Begebenheiten spiegelt die Ausstellung des Stadtarchivs in vielen eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Fotografien wider. Ein lohnender Besuch und ein Muss für alle, die immer schon mehr über Straelens Historie wissen wollten. Die Ausstellung ist während der Schalterstunden der Volksbank den ganzen Mai über zu sehen.

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