Über die neue Medienstation freuen sich Äbtissin Schwester Bernadette, der Gestalter Jürgen Zellmann und Schwester Magdalena, Weihbischof em. Heinrich Janssen, Museumsmitarbeiter Josef Pauls und Museumsleiter Dr. Burkhard Schwering (v.l.). NN-Foto: Anastasia Borstnik

KEVELAER. Sie scheint auf den ersten Blick nicht zum Rest der Ausstellung zu passen, aber auf dem zweiten Blick erkennt man, welche Möglichkeiten sie bietet: Die neue und moderne Medienstation ist extra für die Dauerausstellung „Rosenkränze, Wallfahrt und Kunst“ im Niederrheinischen Museum in Kevelaer in Betrieb genommen worden.

„Hier werden Kunst, Religion und Wallfahrt den Besuchern nahe gebracht“, erzählt der Museumsleiter Dr. Burkhard Schwering. Gemeinsam mit dem Gestalter Jürgen Zellmann und Mitarbeiter Josef Pauls kam er im vergangenen Jahr auf die Idee, die Dauerausstellung auf eine andere Art und Weise zu bereichern.

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Exponate lebendig machen

„Die Informationstiefe in der Vitrine ist leider beschränkt. Die Exponate liegen hier zwar aus, aber sie können ihre Geschichte nicht erzählen. Mit der neuen Medienstation werden sie wieder lebendig gemacht“, erklärt Zellmann. Mit der neuen Medienstation werde die Ausstellung auch interaktiver gestaltet, ergänzt Pauls. Und Veronika Hebben, Mitarbeiterin im Museum, betont: „Die Station ist eine schöne Art des Zugangs zu Rosenkränzen.“

Film abrufbar

Dabei handelt sich um eine Bildschirm mit Touch-Funktion, über den die Besucher selbstständig nicht nur mehr über Rosenkränze erfahren, sondern auch über den, der seine umfangreiche und wertvolle Rosenkranzsammlung dem Museumsförderverein zur Verfügung gestellt hat: Weihbischof Heinrich Janssen. In einem Film, der an der Medienstation abgerufen werden kann, erzählt er in einem Interview die Geschichte der Rosenkränze, ihre Bedeutung für die Menschen und wie er dazu kam, über 900 Rosenkränze zu sammeln. „Ich habe alle meine Rosenkränze dem Museum gegeben, damit sie nicht verloren gehen oder zerstreut werden“, sagt er. Etwa 200 davon sind nun in der Ausstellung zu sehen. Neben der Geschichte der Rosenkränze können die Besucher auch die vertonte Version des Gedichts „Wallfahrt nach Kevlaar“ von Heinrich Heine anschauen.

Anderer Blick möglich

Unterlegt ist das Video mit Bildern aus der Sammlung, unter anderem von den Künstlern Martin Lerch, Hermann Dorst und Helmut Andreas Paul (HAP) Grieshaber. Zudem kann das Gedicht-Buch an der Station digital gelesen werden. „Wer die Filme anschaut, bekommt vielleicht einen anderen Blick auf die Sammlung“, hofft Pauls. Zwar dauerten die Dreharbeiten im Klarissenkloster Kevelaer nur zwei Tage, das Projekt, wurde über mehrere Monate geplant. Weitere Informationen zu Führungen gibt es unter www.niederrheinisches-museum-kevelaer.de. Das Niederrheinische Museum in Kevelaer ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.  An den Feiertagen kann es von Fall zu Fall andere Regelungen geben.

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