Museumsleiter Herbert Kleipaß zeigt die drei Varianten des virtuellen Rundgangs durch das Rheinmuseum. NN-Foto: Anastasia Borstnik

EMMERICH. Aus der Vogelperspektive nähert man sich der Stadt Emmerich bis zu den Türen des Rheinmuseums. Am Eingang erhält man sein Ticket und los geht der Spaziergang durch das 600 Quadratmeter große Rheinmuseum – virtuell versteht sich.

„Hintergrund der Produktion des Filmes war es, dass viele Besucher nicht mehr so mobil sind wie früher oder per Rollstuhl ins Rheinmuseum kommen“, erzählt der Museumsleiter Herbert Kleipaß. Zwar gebe es eine Rampe, über die die Rollstuhlfahrer  ins Gebäude kommen, aber bis auf den Ausstellungsraum und  Anmelderaum sei das Rheinmuseum noch nicht barrierefrei. Der Film dient also in erster Linie dazu, dass Rheinmuseum und sein Repertoire innerhalb von 20 Minuten vorzustellen.
Insgesamt drei Monate dauerte die Produktion des Filmes durch die Düsseldorfer Firma „Vordergrund TV“. Während Stefan Grundhöfer die Kameraführung und den Schnitt durchführte, schrieb Natascha Wiese das Drehbuch und ist nun auch als Kommentatorin im Film zu hören.
Den Film gibt es in jeweils drei Varianten: 20 Minuten mit und ohne Untertitel sowie als verkürzte Version mit drei Minuten. „Dieses Video stellen wir einerseits auf unsere Homepage bereit und andererseits wollen wir die Kurzversion nutzen, um uns auf Messen und Ausstellungen zu präsentieren“, sagt Kleipaß. „Die Idee hatten wir schon vor einem Jahr, aber erst jetzt konnten wir sie endlich realisieren.“
Neben dem neuen Film, der ab Sonntag im Rheinmuseum angeschaut werden kann, wird die Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme – Steiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert“ um 11 Uhr eröffnet. Zusammengestellt wurde die Ausstellung auf 26 Postern vom Münchener Institut für zeitgeschichte und der Bundesstiftung „Aufarbeitung“. Die Schau erzählt die Geschichte zwischen Freiheit und Tyrannei, zwischen Demokratie und Diktatur und lädt so zu einer historischen Ortsbestimmung ein. „Ursprünglich für das Jahr 2014 vorgesehen, an dem sich der erste Weltkrieg sich zum 100. Mal jährt, hat die Ausstellung auch jetzt nichts von ihrer Aktualität verloren“, betont Kleipaß. Die Ausstellung präsentiert 190 Fotos aus zahlreichen europäischen Archiven.
Die großformatigen Plakate zeigen, wie die „Urkatastrophe“ des ersten Weltkriegs mit ihrer Gewalterfahrung den Aufstieg der totalitären Bewegung im 20. Jahrhundert begünstigte; und wie die neuen Demokratien, die nach Kriegsende um Stabilität rangen, bald in die Defensive gerieten. Die Austellung kann bis Montag, 14. März, zu den regulären Öffnungszeiten des Rheinmuseums, Martinikirchgang  2 in Emmerich, besucht werden.

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