Aus für kleine Münzen

KCN ruft zur Aktion auf: Kleve schafft als erste Stadt in Deutschland die Ein- und Zwei-Cent-Münzen ab.

KLEVE. Das mühsame Kramen im Portemonnaie nach dem passenden Kleingeld an der Kasse soll schon bald in Kleve der Vergangenheit angehören. Denn das Klever City-Netzwerk (KCN) ruft alle örtlichen Händler dazu auf, ab 1. Februar die Ein- und Zwei-Cent-Münzen aus dem Zahlungsverkehr zu verbannen (die NN berichteten). „Wir wollen Vorreiter für Deutschland sein“, sagt die kommissarische KCN-Vorsitzende Ute Marks. Kleve wäre die erste Stadt in Deutschland, die auf die beiden kleinen Münzen verzichtet.

„Geehrte Kunden, wir runden!“ Mit diesem Aufsteller machen die Klever Geschäfte künftig auf die Aktion aufmerksam. NN-Foto: MB
„Geehrte Kunden, wir runden!“ Mit diesem Aufsteller machen die Klever Geschäfte künftig auf die Aktion aufmerksam.
NN-Foto: MB

Gründe dafür gibt es laut KCN mehr als genug. Ganz pragmatisch: Der Kunde muss weniger Kleingeld im Portemonnaie herumtragen. Vor allem aber ist es für alle Seiten – Kunden, Händler und auch Banken – ein finanzieller Vorteil, wie Wilfried Röth erläutert: „Die Bundesbank hat einerseits die Vorschriften verschärft“, berichtet das Vorstandsmitglied der Sparkasse Kleve. „Wir müssen die Münzen auf ihre Echtheit prüfen und sie im Zweifelsfall sofort an die Kunden zurückgeben.“ Dies mache gerade den Umgang mit den kleinen Münzen komplizierter. „Gleichzeitig hat sich die Bundesbank aus der Fläche zurückgezogen“, ergänzt Röth. Heißt: Die Sparkasse Kleve muss das Kleingeld bis ins Ruhrgebiet fahren. Das alles verursacht Kosten, die die Kunden – darunter auch die Klever Händler – zum Teil tragen müssen. „Und trotzdem arbeiten wir nicht kostendeckend“, betont Röth. Daher sei der Weg, den das KCN einschlagen möchte, nämlich die Zahl der Ein- und Zwei-Cent-Münzen zu verringern, der deutlich bessere Weg. Denn diese beiden Münzen machen mehr als ein Drittel des Kleingeld-Aufkommens bei der Sparkasse Kleve aus – jährlich knapp fünf Millionen Stück.

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Um diese Masse an Münzen zu verringern, sollen in den Klever Geschäften künftig die Endpreise auf volle fünf Cent auf- oder abgerundet werden – „wir wollen nicht, dass die Händler neue Preisauszeichnungen machen“, sagt Fischer. Beispiel: Liegt der Endbetrag bei 10,22 Euro, wird auf 10,20 Euro abgerundet; bei 10,23 Euro wird auf 10,25 Euro aufgerundet. Kartenzahlungen bleiben davon unberührt.

 

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