Hilfe und Unterstützung für Trauernde

Neue Broschüre mit Einzel- und Gruppen-Angeboten im Kreis Kleve erschienen

„Trauerbegleitung – Im Abschied nicht allein” lautet der Titel einer neuen Broschüre, die die Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern gemeinsam mit dem Caritasverband heraus gegeben hat. Sie umfasst Einzel- und Gruppenangebote für Menschen, die den Verlust eines Nahestehenden erfahren haben.

Stellten die neue Broschüre vor: Regine Schüren, Birgit Stienen und Matthias Ueberfeldt. NN-Foto:  Marjana Križnik
Stellten die neue Broschüre vor: Regine Schüren, Birgit Stienen und Matthias Ueberfeldt. NN-Foto: Marjana Križnik

„Wenn Betroffene einen geliebten Menschen verloren haben, haben sie oftmals nicht die Kraft, sich auf den Weg zu machen, um sich gegebenenfalls Hilfe zu suchen oder aber sie finden die für sie geeigneten Angebote nicht”, berichtet Pastoralreferent Matthias Ueberfeldt. Die Idee der Broschüre sei es, Anbieter und Trauernde zusammen zu bringen. Trauer sei so individuell und unterschiedlich wie die Menschen, die sie erleben. Und so weist die Broschüre auf Menschen und Angebote hin, die Trauernde in der Region Kleve, Krefeld und Kamp-Lintfort in ganz unterschiedlicher Weise begleiten und unterstützen: Sie umfasst Einzelberatung, Gruppenangebote, Trauer- und Hospizcafés, Reisen für Trauernde und andere mehr. Die Angebote sind nicht konfessionell gebunden.„Viele Anbieter wussten davor nicht, dass es noch andere gibt”, erzählt Matthias Ueberfeldt. Und so ist die Vorstellung der neuen Broschüre gleichzeitig ein erstes Netzwerktreffen der in der Broschüre gebündelten Anbieter. So berichtet Trauerrednerin Dr. Brigitte Hofmann-Mildebrath aus Krefeld, dass Humor und Freude Erleichterung im Prozess der Trauer bringen könnten. „Manche Hinterbliebenen wünschen sich eine persönliche Verabschiedungsfeier, die ‚nicht ganz so traurig‘ sein solle. Ich erzähle dann auch nette Dinge aus dem Leben des Verstorbenen und dann darf selbstverständlich auch gelacht werden.” Sie habe auch die Erfahrung gemacht, dass Trauer viele Gesichter habe. Sie habe erlebt, dass bei Trauernden, die nicht mehr in der Lage sind, ihren Alltag zu gestalten, nicht immer eine Depression dahinter stecken müsse. „Trauernde finden neuen Halt bei mir, denn ich begleite und unterstütze sie darin, eigenen Trauererfahrungen Ausdruck zu verleihen”, so Hofmann-Mildebrath. Ina Hirt, Trauerbegleiterin der ökumenischen Kirchen in Kerken, hat erlebt, dass es heilsam für Trauernde sein kann Trauer zuzulassen. Martina Zimmer und Bianca von Harteveld vom Malteser Hospizdienst haben einen Hospizdienst für Kinder und Jugendliche aufgebaut und bieten in Xanten im Haus der Begegnung, Karthaus 12, jeden dritten Freitag im Monat, von 17 bis 18.30 Uhr, eine offene Trauergruppe für Jugendliche ab 12 Jahren an. Zudem beraten sie Eltern und Erzieher. „Wenn eine traumatische Geschichte in Zusammenhang mit dem Tod eines Verstorbenen vorliegt, weil das Sterben etwa als dramatisch erlebt wurde, so kann dies unter Umständen zu einem erschwerten Trauerzustand oder einer komplizierten Trauerstörung führen,” berichtet Ute Pelzer, Leiterin der Palliativ-Akademie Rheinland, die auch als Therapeutin tätig ist. Wenn sich eine komplizierte Trauerstörung entwickelt, seien die Symptome oftmals schon vor dem Tode des Angehörigen klar und hier sei man etwa auf die Mitarbeit der Hospizdienste angewiesen.

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Die Broschüre „Trauerbegleitung – Im Abschied nicht allein” ist bei der Kirchengemeinde St. Maria Magdalena, beim Caritasverband sowie bei Bestattern und Seelsorgern erhältlich und wird im Netz zum Download unter: www.caritas-geldern.de bereit stehen.

 

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