„Ein Issumer durch und durch“

Gerhard Kwaters nach 16-jähriger Amtszeit als Bürgermeister von Issum im Bürgersaal Issum verabschiedet

Zahlreiche Weggefährten aus Politik, Wirtschaft, Vereinsleben, Kirche sowie Kollegen und Freunde verabschiedeten im Sevelener Bürgerhaus Gerhard Kawaters nach 16-jähriger Amtszeit als Bürgermeister in den Ruhestand.

In Freundschaft verbunden:  Die Bürgermeister-Paare der Städte Weeze und Issum Rosenkranz (li.) und Kawaters. NNFotos : Theo Leie
In Freundschaft verbunden: Die Bürgermeister-Paare der Städte Weeze und Issum Rosenkranz (li.) und Kawaters. NNFotos
: Theo Leie

Keine Abschieds-Geschenke: Dass die Gäste stattdessen „seiner” Gemeinde etwas Gutes tun, hatte Gerhard Kawaters sich eingangs gewünscht. Konkret: Einen „Obulus” für Projekte der Jugendbegegnungsstätte Issum, das Ferienlager Ameland und die Jugendfeuerwehr. Zu den herzlichen Umarmungen der Gratulanten in der Endlos-Reihe gesellten sich neben Kuverts und Blumen aber auch viele persönliche, kleine Aufmerksamkeiten: So etwa eine Schalke-Gummibären-Pizza oder aber ein Käsekuchen. Denn längst war zwischen Gerhard Kawaters und vielen seiner Weggefährten sowie (Amts-)kollegen freundschaftliche Verbundenheit gewachsen. So nahm der Ausscheidende sichtlich bewegt die zahlreichen guten Wünsche für seinen Ruhestand entgegen.

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Die Grußwortreihe eröffnete die 1. stellvertretende Bürgermeisterin von Issum, Margret Keusen, die viel Beifall für Ihren sehr persönlichen Beitrag erhielt. In diesem zollte sich nicht nur Gerhard Kawaters‘ persönlichem Einsatz für die Gemeinde Respekt („Er hat alles drangesetzt, Issum für nachfolgende Generationen voran zubringen”), sondern auch dem Menschen hinter dem Amt („Ein Issumer durch und durch. Kaum jemand wusste so viel über Issum und Sevelen”). Sie würdigte Gerhard Kawaters als ersten parteilosen Bürgermeister, der all die Jahre parteilos geblieben ist: „In aller erster Linie ging es ihm um die Gemeinde Issum.” Viele heiße Eisen habe er während seiner Amtszeit angepackt, nicht immer sei alles geradeaus gelaufen, er sei jedoch stets seinem Motto treu geblieben: „Man darf kontrovers diskutieren, aber so, dass man anschließend noch ein Bier zusammen trinken kann.” Von seinem wirtschaftlichen Denken („Geld was wir nicht haben, können wir nicht ausgeben”) als ehemaliger Kämmerer habe die Kommune profitieren können. Überhaupt: Gerhard Kawaters habe sein Amt sehr ernst genommen und mit Herz und Seele ausgefüllt, so Keusen. „Politik hat viel mit Verantwortung zu tun, er hat in keiner Ratssitzung gefehlt, hat seine Urlaube drum herum gelegt.”

Gerhard Kawaters mit Gabriela Rittinghaus-Koppers, Leiterin der St. Nikolaus-Schule Leiterin
Gerhard Kawaters mit Gabriela Rittinghaus-Koppers, Leiterin der St. Nikolaus-Schule Leiterin

In heutiger Zeit sei es nicht selbstverständlich, und daher rekordverdächtig: „43 Jahre lang hat er den selben Arbeitgeber gehabt”, so Keusen. Gerhard Kawaters sei ein Chef gewesen, der mehr gewesen sei als nur ein Dienstvorgesetzter, bekräftigte Bauamtsleiter Jürgen Happe in seinem Grußwort. „Er war allen ein Kollege gewesen.” Auch Amtskollegen der Nachbargemeinden, die Vorsitzenden der Ratsfraktionen (Gerd Stenmans: „Du hast Issum und Sevelen zu einer Gemeinschaft zusammen wachsen lassen”), der Gemeindepräsident der Partnergemeinde Sevelen in der Schweiz Roland Ledergerber („Du hast ein Maxium an möglicher ‚Swissness‘ erreicht”) schlossen sich den Grußwortreihe an. Und Gerhard Kawaters? Dieser freut sich, demnächst „mehr Zeit für die Familie zu haben und nicht mehr nach Terminkalender zu leben”, wie er der Redaktion verriet. Aber als erstes geht es mit einigen Amtskollegen aus den Nachbarkommunen nebst Gattinnen nach Mallorca. Das hat bereits Tradition.

Gerhard Kawaters mit Hanns-Dieter Kahrl, der bis 1998n Gemeindedirektor war
Gerhard Kawaters mit Hanns-Dieter Kahrl, der bis 1998n Gemeindedirektor war
Gerhard kawatrers mit Willi Geurtz, Kerkener Bürgermeister bis 2010
Gerhard kawatrers mit Willi Geurtz, Kerkener Bürgermeister bis 2010

 

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