„Arnold Janssen – ein moderner Heiliger” lautet der Titel eines interaktiven Buches, mit dem die Gocherinnen Engeline und Frauke Aymanns das „angestaubte” Image des Stadtheiligen „aufpolieren” wollten. Sie möchten zeigen, dass das Leben und Wirken des Steyler Missionars aktueller sind, denn je. Der Gocher Pagina-Verlag präsentiert das Buch als Herausgeber kommende Woche auf der Frankfurter Buchmesse.
Ein blond gelockter Junge mit Rosenkranz und Holzschuhen ist vergnügt auf dem Weg nach Steyl. Kindgerecht hat der Grafiker Mirko Ciosek das Kind Arnold Janssen im Verlauf des Buches immer größer werden lassen. „Wir wollten Arnold Janssen auferstehen lassen, Kind werden lassen und modern werden lassen,” umreißt Autorin Frauke Aymans ihre Motivation für das Buchprojekt. Gemeinsam mit ihrer Mutter Engeline Aymans habe die junge Frau im Jahre 2008 die Idee gehabt, ein „attraktives Medium über Heilige für Kinder zu schaffen”. „Heilige kommen im Alltag wenig vor” erzählt Engeline Aymans, bis 2013 Rektorin der Liebfrauenschule Goch und ergänzt: „Im Religionsunterricht stellte ich auch überrascht fest, dass viele Kinder etwa gar nicht wissen, was ein Rosenkranz ist.” Daher enthält das interaktive Büuch auch eine Anleitung, wie Kinder ihren ganz persönlichen Rosenkranz kreieren können. Ergänzend dazu haben die Autorinnen Wissenswertes zum Leben und Wirken des Heiligen, zu Klöstern, Ordensleben, dem Missionars-Sein und zu Wallfahrten zusammen getragen. „Wir wollten Kindern, Jugendlichen und durchaus auch Erwachsenen, die Aktualität des Heiligen Arnold Janssen näher bringen,” berichtet Engeline Aymans. „Vorab führten wir viele Gespräche mit Angehörigen, die mit dem Missionshaus Steyl verbunden sind und recherchierten auf den Steyler Internetseiten “, erinnert sich Frauke Aymans. Eine ihrer Tanten sei Missionsschwester im Steyler Orden gewesen und eine andere gar in direkter Linie mit Arnold Janssen verwandt. Dann seien die Frauen an die Arnold Janssen Solidaritätsstiftung herangetreten und hätten viel Zuspruch erfahren.
Gemeinsam mit dem Steyler Missionar und Wallfahrtsseelsorger Pater Hans Peters erarbeiteten die Gocherinnen die Rohfassung des Buches. Pater Hans Peters umreißt, dass christliche Werte, wie Nächstenliebe, die Arnold Janssen in seine Missionsarbeit gelegt hatte, in heutiger Zeit aktueller seien, denn je. „Mit Arnold Janssen kann man sich nicht auseinander setzen, ohne dass man sich mit fremden Kulturen auseinander setzt”, sagt Pater Hans Peters. Aspekte, wie Neugier auf das Fremde sowie der Kontakt mit fremden Menschen, Kulturen und Religionen – Beweggründe für eine Pilgerreise, die das Büchlein erklärt – seien in heutiger Zeit aktueller denn je. „Sie sind nicht in erster Linie als christliches Missionsobjekt zu sehen, sondern, dass man fremden Kulturen mit Respekt und Hochachtung begegnen sollte,” sagt der Steyler Missionar. Kinder könnten das Buch zu „ihrem” Buch und Arnold Janssen zu „ihrer Sache” machen, so Pater Hans Peters. Der Text des Buches ist in einer kindgerechten Sprache verfasst, humorvolle Anekdoten inklusive. So erfährt man etwa, dass Arnold Janssen viel für die Schule tun musste und seine Mitschüler ihm den Spitznamen „Nölleken” verpasst hätten, weil er „die Antworten aus dem Haarzopf heraus drehte”. Dazwischen können die jungen Leser sich als Modeschöpfer betätigen und Ordenstrachten entwerfen, ein Quiz lösen, ausmalen oder aber sich für weiterführende Recherchen im Internet inspirieren lassen.