Die Mitglieder des ambulanten Hospizdienstes der Malteser: Anne Goertz, Bianca van Hardeveld und Birgit Frentrup (vorne, vl); Birgit Roumen, Claudia Eckhardt, Martina Zimmer, Marianne Winkler und Regine Rennings (hinten, vl), es fehlt Birgit Rejek. Foto: privat

NIEDERRHEIN. Schon seit einigen Jahren begleitet der ambulante Hospizdienst der Malteser am Niederrhein im Bereich Xanten-Sonsbeck und Goch-Uedem Erwachsene am Lebensende und Trauernde mit verschiedenen Angeboten.

Neun Ehrenamtliche haben sich speziell fortgebildet, um Familien zu unterstützen, die ein lebensverkürzt erkranktes Kind bzw. Jugendlichen haben. Im Gegensatz zum Dienst für Erwachsene, vollzieht sich eine Begleitung im Kinder-Jugendhospizdienst über mehrere Jahre. Das Sterben ist nicht im Vordergrund und meistens nicht akut. Im Vordergrund stehen die Entlastung der Familien durch konstante Betreuung, des erkrankten oder des Geschwisterkindes, meist einmal in der Woche, sowie Beratungen und Vernetzungen zu anderen Hilfsanbietern. Für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die um einen Angehörigen trauern, wird Einzelbegleitung schon lange oft genutzt.

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Jetzt startet der ambulante Hospizdienst mit einem Gruppenangebot für Jugendliche: Ab dem 16. Oktober findet jeden dritten Freitag im Monat, von 17 bis 18.30 Uhr, für Jugendliche ab zwölf Jahren im Haus der Begegnung, Karthaus12, in Xanten, eine Trauergruppe statt. Warum ist eine Trauergruppe für Kinder/Jugendliche sinnvoll? Viele betroffene Kinder glauben, der Verlust eines nahen Angehörigen passiert nur ihnen. Im Austausch innerhalb der Gruppe merken sie, dass auch andere ein ähnliches Schicksal haben. Im familiären Umfeld und Freundeskreis ist es oft schwer, die Gefühle zu äußern, die von einem auf den anderen Tag von Wut zu Müdigkeit, Freudlosigkeit zu Aktivismus wechseln können. Im Gegensatz zu Erwachsenen trauern sie in Pfützen. Sie springen rein und wieder heraus, für das Umfeld sieht es so aus, als wenn die Normalität wieder hergestellt wäre.

Hier bietet die Trauergruppe einen Raum, indem sie lernen, Trauer zu verstehen, mit den wechselseitigen Gefühlen umzugehen und den Blick auf Zukünftiges zu richten. Die Teilnahme an der Gruppe erfordert das Einverständnis eines Erziehungsberechtigten. Informationen dazu gibt es an jedem ersten Freitag im Monat, von 18 bis 19 Uhr, ebenfalls im Haus der Begegnung, oder über die Telefonnummer: 0151/22603052.
Der erste Vortragsabend zum Thema: „Mut zur Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche“ findet am 2. Oktober, um 19 Uhr, im Haus der Begegnung, in Xanten, statt.

Dazu sind auch Lehrer, Erzieher und alle Interessierte herzlich eingeladen. Ansprechpartnerin ist Martina Zimmer, Koordinatorin Malteser Hospizdienst, Mühlenstraße 42, 47589 Uedem, Telefon: 0151/22603052.

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