Der Chor „Pro Musica“ Uedem begeisterte sein Publikum im Bürgerhaus. Foto: Udo van den Heuvel

UEDEM. Mit mehreren, vom begeisterten Publikum eingeforderten Zugaben, endete kürzlich ein musikalisches „Champions-League-Spiel“ in Uedem. Der Sieg ging an den Chor „Pro Musica“ Uedem, unter dem Leiter Manfred Hendricks, denn er hatte wahrlich Gesangssport der Extraklasse geboten.

„Mich beeindruckt besonders, dass alle Werke auswendig gesungen werden und dadurch alle Sängerinnen den Kontakt zum Publikum haben. Eine große Gedächtnisleistung!“, so eine Vertreterin der Hochschule Rhein-Waal. Die Palette der musikalischen Beiträge umfasste eine virtuelle musikalische Reise durch Zeit und Raum. Eine Prägung des Abends bestand in rasant wechselnden Kontrastaspekten; so wurde etwa in einer retrospektiven Passage („A Little Girl“) Chorstimmentausch als Probentechnik präsentiert, in „California Dreaming“ wurden die Stimmen komplett neu aufgemischt.

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Die Schwerpunkte waren russische Musik, in der die Klaviatur der Gefühle besonders intensiv  bespielt wurde, sowie die Frage nach Glück und wahrem Reichtum: Vertonungen zum Thema Geld, von Pink Floyd bis Abba. Fast schon dozierenden Charakter hatten die strukturellen Verbindungen zwischen der berühmten „Air“ von Bach, dem rheinischen Gesang „Drenk doch ene met“ von den „Bläck Fööss“ und dem Welttitel „Imagine“  von John Lennon. Erstaunlich, wie viele aktuelle Lebensbezüge sich dabei auftaten.

Ein chorisches Highlight war die Hymne der Champions-League, die von der bekannten Max-Greger-Melodie des Aktuellen Sportstudios eskortiert wurde. Durch alle Themen zog sich ein roter Faden: Die Rasanz der Stücke, die mit teils aberwitzigen Tempi und Beschleunigungen gemeistert wurden. Mit „Gaudete“ (aus „Piae Cantiones) kam sogar ein eigentlich weihnachtliches, aber eben extrem rasantes Werk zu Gehör.

Die Solistinnen Akah Neh und Christina Hebben (unter anderem Dirigentin des Kirchenchores Grieth) beeindruckten mit „Hit the Road, Jack“ und „Backwater Blues“ sowie „Donna, Donna“ und „Mercedes Benz“. „Uns haben das zweitägige „Trainingslager“ in Münster und das fantastische Publikum in der „Arena“ extrem motiviert, so die Vorsitzende Elisabeth Hellwig.

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